Junge Grüne fordern öffentlich den sofortigen Rücktritt von Urban Frye
Der berühmte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt. Dieser wurde nun laut den Jungen Grünen des Kantons Luzern Tatsache. «Auch heute, am 3. Tag der aktuellen Kantonsratssession, bleibt der Platz von Urban Frye leer. Dass Frye nach dem Austritt aus der Fraktion die gesamte Oktobersession fehlte, brachte bei den Jungen Grünen das Fass vollends zum Überlaufen», schreibt die Partei in einer Medienmitteilung.
«Dank den Jungen Grünen im Kantonsrat»
Bereits anfangs September, als Urban Frye seinen Fraktionsaustritt bekannt gab, war die Entrüstung auf Seiten der Grünen und der Jungen Grünen gross. «Am 2. April 2023 wurde Urban Frye, auch dank Stimmen der Jungen Grünen, wieder in den Kantonsrat gewählt», heisst es in der Mitteilung vom Montag.
Und Hannes Koch, Co-Präsident der Grünen Kanton Luzern, sagte im September gegenüber Tele1: «Die Art und Weise, wie er nun ausgetreten ist, stört uns sehr und das ist auch nicht unser Stil.» Damit spielt Koch auf die Tatsache an, dass sich Frye erst als Mitglied der Grünen in den Kantonsrat habe wählen lassen – und nur sechs Monate später ebendiese Partei verlässt.
Als Grund für seinen Austritt nannte Frye im September die Haltung der Grünen zum Ukraine-Krieg, die er absolut nicht teilt. Er befürwortet nach wie vor den Export von Kriegsmaterial, während die Grünen sich klar dagegenstellen.
Leerer Stuhl im Kantonsrat
Urban Frye will bis 2027 im Kantonrat bleiben. Es könne sein, dass er einer anderen Fraktion beitrete. «Zum Beispiel der GLP oder der Mitte. Aber da haben noch keine Gespräche stattgefunden», so Frye im September gegenüber Tele1. Trotz seinen Absichten im Kantonsrat zu bleiben, blieb sein Stuhl während der Session aber leer.
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«Wir versuchten im persönlichen Gespräch mit Frye unsere Sicht darzulegen, dies ist auf wenig Verständnis gestossen», führt Julian Gerber, Co-Präsident der Jungen Grünen Kanton Luzern, aus. Dadurch wurde für die Jungen Grünen klar, dass sie den Rücktritt öffentlich fordern.