Auch Kindergärten betroffen – Klassen werden grösser
Ein Reglement bestimmt, wie viele Schülerinnen und Schüler in einer Klasse sein dürfen. Wie der Kanton Luzern auf Anfrage von PilatusToday und Tele 1 mitteilt, dürfen im Kindergarten mindestens 16 und maximal 22 Kinder teilnehmen. In der Basisstufe, welche den Kindergarten und die ersten zwei Jahre der Primarschule umfasst, sind es maximal 24 Schulkinder. Die Dienststelle Volksschulbildung kann Ausnahmen für die Höchst- und Mindestzahl bewilligen.
Ein gutes Beispiel ist der Kindergarten Müswangen. Dort ist die Kindergartengruppe mit 24 Kindern ausgelastet. Da im Kanton Luzern eine Meldepflicht für Überbestände in den Klassen besteht, hat die Gemeinde Hitzkirch für den Kindergarten Müswangen zusätzliche Lektionen erhalten. Der Kindergarten stellt sicher, dass bei grösseren Gruppen die Kindergärtnerin oder der Kindergärtner nicht allein ist. Es gibt eine Aushilfe, die der Kindergärtnerin oder dem Kindergärtner zur Seite steht und hilft, die Klasse zu teilen.
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Herausforderungen durch Lehrpersonenmangel
Wie sich der Lehrpersonenmangel auf Schulen auswirkt, zeigt ein Beispiel aus der Gemeinde Hitzkirch. Dort wollte man in einer Sekundarschule die Klassen verkleinern. Das Ziel war, vier kleinere Klassen zu bilden. Nun sind es jedoch nur drei Klassen geworden.
Wie Rektor Urs Keller gegenüber PilatusToday und Tele 1 mitteilt: «Wir haben monatelang gesucht und niemanden gefunden.» Er fügt hinzu: «Mit dem Lehrpersonenmangel wird es in den nächsten Jahren nicht besser werden.» Ebenfalls findet er es gut, dass der Kanton eine Obergrenze festgelegt hat.
«Kreative Lösungen» nötig
Mitte August verkündete der Luzerner Bildungsdirektor, dass es auf den Beginn des Schuljahres «keine leeren Schulzimmer» mehr gäbe. Für alle Schülerinnen und Schüler habe man eine Lehrperson finden können. Dafür seien jedoch teilweise «kreative Lösungen» nötig gewesen.
Am schwierigsten ist es nach Angaben von Armin Hartmann für die Gemeinden in der Nähe zu den Kantonen Aargau und Zug – wegen der dort höheren Löhne. Als Gegenmassnahme genüge es aber nicht, einfach die Löhne zu erhöhen, erklärte der Bildungsdirektor. Dies wäre für den Kanton ohnehin zu teuer.
Die Luzerner Regierung hatte im März Massnahmen gegen den Lehrpersonenmangel vorgestellt. Sie setzt dort nicht nur bei den Löhnen an. Vielmehr soll der Beruf insgesamt attraktiver werden, etwa durch die Schaffung von Karrieremöglichkeiten.