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Kunstrasen FC Schüpfheim: Einigung erreicht, Abstimmung folgt

Gemeinde Schüpfheim

Einsprache zurückgezogen: Kommt Kunstrasenprojekt nun endlich vors Volk?

1. Juli 2024, 06:21 Uhr
Kommt das Projekt «Erweiterung der regionalen Sportanlage Moosmättili» in Schüpfheim nach sechs Jahren vors Volk?
© Bruno Röösli
Der Fussballclub Schüpfheim hat über 270 Mitglieder und muss sich seit Ende 2023 mit einem einzigen Fussballplatz begnügen. Das ist bei weitem nicht ausreichend und deshalb soll schon länger ein Kunstrasenfeld her. Gegen das Vorhaben wurde jedoch Beschwerde eingereicht. Dank ausführlichen Verhandlungen zwischen Gemeinde, Verein und Einsprecher wurde diese nun zurückgezogen.

Seit 2018 war bekannt, dass auf Ende 2023 eine Stromfirma das zweite Fussballfeld des FC Schüpfheim überbauen wird. Deshalb kam damals die Idee auf, für den Dorfverein und die Schulen in der Gemeinde einen Kunstrasenplatz bei der Sportanlage Moosmättili zu realisieren. Der erste Schritt, eine Zonenplanänderung im Zusammenhang mit dem Projekt, stiess bereits bei mehreren Anwohnern auf Kritik – es wurden Beschwerden eingereicht. Platzprobleme und Trainingsabsagen waren aufgrund der damit verbundenen Verzögerungen des neuen Spielfelds, welches als Ersatz fürs überbaute Spielfeld dienen sollte, die Folgen.

PilatusToday und Tele 1 berichtete:

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Beschwerde zurückgezogen

«Der Gemeinderat konnte sich mit den Beschwerdeführenden einigen, sodass die Beschwerde nun zurückgezogen wurde», entnimmt man seit Freitagvormittag auf der Vereinshomepage. Gemeinde, Verein und Schulen dürfen nun also wieder auf ein Kunstrasenfeld hoffen – vorausgesetzt das eigentliche Bauprojekt «Erweiterung der regionalen Sportanlage Moosmättili» wird vom Stimmvolk angenommen.

Sollte das Kunstrasenfeld tatsächlich realisiert werden, würde gemäss dem Bericht auf der Webseite eine Benützungsordnung gelten: «Sie erlaubt pro Jahr maximal 20 Wochenendtage mit ausserordentlichen Belegungen auf dem neuen Kunstrasenfeld.» Diese würde aber weder die bestehende Sportanlage noch den Trainingsbetrieb unter der Woche betreffen und gelte für maximal 15 Jahre.

Notwendigkeit im Frühling verdeutlicht

Vonseiten des Vereines freue man sich über diese positive Entwicklung. «Mit dieser Lösung kann der FC Schüpfheim gut leben, da der wichtige Trainingsbetrieb auf dem Kunstrasen unabhängig von der Wetterlage sichergestellt ist», schreibt der Verein weiter. Die Notwendigkeit eines Kunstrasenfeldes wurde gerade im Verlauf des Jahres verdeutlicht: «Diesen Frühling mussten wetterbedingt 55 Trainingseinheiten abgesagt werden.» Definitiv keine idealen Voraussetzungen für zahlreiche Kinder und Aktivspieler.

Die regionale Sportanlage Moosmättili ist seit 1996 das Zuhause des FC Schüpfheim und stösst seit der Auflösung des zweiten Trainingsplatzes an ihre Kapazitätsgrenzen. Nun soll die Anlage mit einem Kunstrasenfeld erweitert werden. 

© Bruno Röösli

Ein zweites Feld würde dafür sorgen, dass alle 270 Fussballerinnen und Fussballer im Verein die Möglichkeit haben, ihrem Hobby nachzugehen. Wartelisten oder Trainingsabsagen könnten so verhindert werden. Auch die örtlichen Schulen, darunter die Kantonsschule Schüpfheim, würden vom Projekt profitieren.

Abstimmung noch in diesem Jahr?

Nun hofft man im Entlebuch, dass keine weiteren Einsprachen mehr gegen das Kunstrasenprojekt eingereicht werden. Umweltverbände und direkte Anstösser könnten hier der Gemeinde, dem FC und der Schule noch einmal einen Strich durch die Rechnung machen und das Vorhaben erneut verzögern. Der Präsident des Fussball Clubs Schüpfheim, Leo Schuler, zeigt sich jedoch positiv: «Wir sind optimistisch, dass das Projekt an einem der nächsten Abstimmungssonntagen vors Volk kommt.»

Recherchen von PilatusToday und Tele 1 zeigen, dass ein möglicher Abstimmungstermin bereits im November in diesem Jahr sein könnte. «Wenn alles wunschgemäss läuft, wäre eine Realisierung des Projektes bis im Winter 2025/26 optimal», so Schuler weiter. Doch die vergangenen sechs Jahre hätten gezeigt, dass es immer wieder zu Schwierigkeiten kommen könnte. Ebenfalls muss man die Stimmbevölkerung fürs Projekt überzeugen können. Bei einem «Nein» an der Urne müsste die Gemeinde Schüpfheim und der Verein einmal mehr über die Bücher gehen.

Die Gemeinde Schüpfheim hat rund 4300 Einwohnerinnen und Einwohner und ist im Zentrum der Region Entlebuch.

© www.schuepfheim.ch
Quelle: PilatusToday
veröffentlicht: 1. Juli 2024 06:21
aktualisiert: 1. Juli 2024 06:21