Luzerner Arzt: «Gibt Patienten, die nun extra zu mir wechseln»
Weil sich der Luzerner Facharzt für allgemeine und innere Medizin, Andreas Heisler, als Corona-Skeptiker outete, hat ihn die Belegschaft seiner Praxis verlassen. Diese ist nun vorübergehend geschlossen. Wir berichteten.
Gegenüber «20 Minuten» spricht der Arzt aus Ebikon nun erstmals über die Folgen seiner Auftritte an Corona-Demos wie jener vom Wochenende. Neben dem Personal gebe es auch Patienten, die sich aufgrund seiner Äusserungen von ihm distanziert haben. Doch es gebe auch die andere Seite: «Es gibt auch viele Personen, die mich in meiner Haltung bestärken, und sogar solche, die wegen meiner Meinung und wegen meines Schutzkonzepts nun als Patient extra zu mir wechseln», sagt Heisler. Die Anzahl neuer Patienten sei deutlich grösser als die Zahl jener, die er wegen seiner Corona-Skepsis verliere. Es werde entsprechend honoriert, dass er zu seiner ärztlichen Ethik stehe.
Social Distancing sei unnötig
Heisler äussert sich gegenüber auch zu den Schutzmassnahmen. Social Distancing etwa sei unnötig. So hätte man die Fasnacht in Luzern, wie man sie kennt, durchführen können. «Dass sie abgesagt wurde, zeigt nur, dass man unser Kulturleben einschränkt.»
Auch eine Maske trägt er nur in Ausnahmefällen, etwa bei schwerkranken Lungenpatienten oder wenn es ausdrücklich gewünscht werde. Heisler nimmt auch in Kauf, gegen die Empfehlung der Verbands FMH, der Verbindung Schweizer Ärztinnen und Ärzte, zu verstossen. Auch der Kantonsarzt sei schon auf ihn aufmerksam geworden. Doch Heisler will hart bleiben: «Notfalls machen sie mir halt die Praxis zu. Ich kann nicht anders.»