Luzerner Christkindli-Briefkasten hilft wieder: Bedürftige erhält neuen Gefrierschrank
Am Donnerstagvormittag war es so weit: Rosa Soldan durfte sich zusammen mit ihrer Tochter einen neuen Gefrierschrank aussuchen. «Ich bin überwältigt und überrascht zugleich», erzählt sie. Im Moment geht es ihr finanziell nicht gut. «Der Christkindli-Briefkasten war meine letzte Hoffnung und dennoch hatte ich keine Erwartungen, als ich den Wunsch hineingeworfen habe.»
Handwerker hätten ihr den Gefrierschrank während Bauarbeiten demoliert und wollen sich nicht dafür verantworten. Tele 1 hat die Dame über die Weihnachtstage zusammen mit Heidi Rothen, die den Christkindli-Briefkasten seit 35 Jahren betreibt, besucht.
Quelle: Tele 1
Gegen die 700 Wünsche pro Jahr
Da jeweils nicht viele Spenden im Christkindli-Briefkasten in Luzern landen, zahlt Betreiberin Heidi Rothen viele Wünsche aus der eigenen Tasche oder durch Unterstützung ihrer Freunde. Jährlich landen gegen die 700 Wünsche im Briefkasten. Darin enthalten sind nebst abstrakten Wünschen wie Liebe oder Glück auch materielle Wünsche von Bedürftigen. So zum Beispiel Nahrungsmittel oder Katzenbäume. Der Wunsch nach einem neuen Gefrierschrank übersteigt das Budget der Initiantin des Christkindli-Briefkastens allerdings.
Der grosszügige Spender
Nur eine Stunde nach der Berichterstattung von Tele 1 am vergangenen Samstag hat sich ein 68-jähriger Pensionär bei Rosa Soldan gemeldet. Die Entscheidung zu helfen kam spontan, als er zusammen mit seiner Frau den Bericht im Fernsehen gesehen hatte. Er kenne Frau Soldan nicht und dennoch wolle er helfen: «Dank Nebenbeschäftigung trotz Pension geht es uns finanziell gut und wenn es sich ergibt, helfen wir gerne», so der Spender, der anonym bleiben will.
«Ich finde es schön, dass es so Menschen gibt», sagt Rosa Soldan, sie hat Mühe, die Worte zu finden. «Auch ich helfe gerne, aber im Moment lässt es meine finanzielle Situation nicht zu.»
Der 68-Jährige habe Soldan am Telefon gefragt, ob sie sonst noch was brauche. Nun darf sie nebst einem neuen und grösseren Gefrierschrank, der am 3. Januar nach Hause geliefert werde, auch mit einem Staubsauger nach Hause gehen. «Wir erwarten und wollen keine Gegenleistung dafür», so der Spender.