Per Ende Jahr: Gerichtsurteil zwingt Notfallpraxis Sursee zur Schliessung
Grund für die Schliessung ist ein Bundesgerichtsurteil vom Juni 2024, das festlegt, dass sogenannte Inkonvenienz-Zuschläge, also Notfallzuschläge, für abendliche sowie wochenendliche Notfallpraxen nicht mehr abgerechnet werden dürfen. Das Bundesgericht kam zum Schluss, dass dies unzulässig sei, da die erweiterten Öffnungszeiten Teil des Geschäftsmodells solcher Praxen sind. Diese Zuschläge deckten bislang die höheren Kosten der Praxis in Sursee, die nur abends, an Wochenenden und Feiertagen geöffnet ist.
Wirtschaftlicher Betrieb in Sursee nicht mehr möglich
Obwohl unklar ist, ob die Entscheidung direkt für die Notfallpraxis Sursee gilt, wenden die Versicherungen das Urteil bereits an und zahlen die erbrachten Leistungen nur noch zum Tagesansatz. Dadurch entsteht eine massive Ertragslücke, die einen wirtschaftlichen Betrieb unmöglich macht, so die Notfallpraxis der Hausärzte Sursee in einer Mitteilung.
56 Personen sind Ende 2024 weg
Nach 13 Jahren muss die Notfallpraxis Sursee daher schliessen, und 43 Ärzten und 13 Medizinischen Praxisassistentinnen (MPA) wird noch bis Ende September 2024 gekündigt. Der Betrieb läuft somit noch bis Ende Jahr 2024.
Notfallpraxis entlastete Spital
Die Betroffenen bedauern diesen Schritt zu tiefst, wie der Mitteilung zu entnehmen ist. Die Notfallpraxis habe dazu beigetragen, das Luzerner Kantonsspital in Sursee von nicht lebensbedrohlichen Fällen zu entlasten. Ärzte hätten ihren Notfalldienst in einer spezialisierten Umgebung erbringen können, und die Patientinnen und Patienten profitierten von klaren Strukturen und tieferen Kosten.
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Suche nach Alternativlösung
Obwohl verschiedene Alternativen geprüft worden seien, konnten keine umgesetzt werden. Die Luzerner Gesundheitsdirektion sei informiert. Die Geschäftsleitung zeigt sich weiterhin offen für mögliche Lösungsansätze, so die Notfallpraxis abschliessend.
(red.)