Selbstbedienungs-Container beim Pilatusplatz muss sich an Ladenöffnungszeiten halten
Via QR-Code mit dem Handy die Türe öffnen, reingehen, das gewünschtes Produkt scannen und bezahlen. So einfach kann man seit einigen Monaten auf dem Luzerner Pilatusplatz einkaufen.
Behörden stellen sich quer
Hinter der Verkaufsplattform stehen die Luzerner Firmen Digitalrat und Screenfood. Sie würden ihren Container-Shop gerne fast rund um die Uhr anbieten können. Dieses Anliegen wurde aber abgelehnt. Daraufhin haben die Verantwortlichen Beschwerde eingereicht. Doch auch diese hatte keine Chance.
«Das Luzerner Justizdepartement kam zum Schluss, dass wir nicht länger geöffnet haben dürfen. Wir werden als Laden angesehen», erklärt Kevin Klak von Digitalrat auf Anfrage von PilatusToday und Tele 1.
Den Container auf dem Pilatusplatz muss man betreten, um einkaufen zu können. Somit handelt es sich um einen Laden, der dem kantonalen Ruhetags- und Ladenschlussgesetz unterliegt. «Es spielt keine Rolle, ob man mit Unterstützung von Verkaufspersonal oder ohne bedient wird.»
Vorstoss für Änderung der Ladenöffnungszeiten geplant
Für den Selbstbedienungsladen geht es trotz abgelehnter Beschwerde weiter wie gehabt. Zufrieden geben mit dem Entscheid wollen sich die verantwortlichen Firmen aber nicht. Kevin Klak und seine Partner haben sich politische Hilfe geholt.
«Dieser Weg sieht vor, dass GLP-Kantonsparlamentarierin Ursula Berset kommende Woche einen Vorstoss einreichen wird. Dieser verlangt, dass alle Selbstbedienungsläden vom Ruhetags- und Ladenschlussgesetz ausgenommen werden», so Klak.
Einkaufen am Abend ist grosses Bedürfnis
Seit der Eröffnung des Containers im November habe man feststellen können, dass das Einkaufen insbesondere am Abend ein Bedürfnis zu sein scheint. «Wir sehen ja auch, dass Menschen zu Ladenschlusszeiten in den Container eintreten wollen, aber dies nicht können.» Dazu komme die Sorge der Bevölkerung, dass das Verkaufspersonal in Zukunft länger arbeiten müsse.
Dies spiele ihrem Konzept in die Karten, meint Klak. «Wir sind überzeugt, dass Technologie in den aktuellen Diskussionen um längere Arbeitszeiten, den Fachkräftemangel und der Verödung der Innenstädte eine wichtige Rolle spielt. Der Pilot am Pilatusplatz zeigt hierzu Ansätze und gibt Impulse.»
Hoffnung stirbt zuletzt
Deshalb hoffen die Verantwortlichen auf das Verständnis des Luzerner Kantonsparlaments. Kevin Klak zeigt sich optimistisch, dass dieses das kantonale Ruhetags- und Ladenschlussgesetz überarbeiten wird. Er vergleicht den Container am Pilatusplatz mit Hofläden. Diese würden ebenfalls von der angestrebten Gesetzesänderung profitieren.
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Die Verkaufsplattform ist nur befristet auf dem Pilatusplatz – es ist eine Zwischennutzung für maximal drei Jahre.