Alpstaeg und Stadt einigen sich – «Grosse Enttäuschung» beim FCL
Ende September 2023 knallte es mal wieder ziemlich laut auf der Allmend. Die Nachricht verbreitete sich wie ein Lauffeuer. Die Stadt Luzern leitete rechtliche Schritte ein, um FCL-Aktionär Bernhard Alpstaeg die Swissporarena wegzunehmen. Dieser sogenannte «Heimfall», also das Zurückfallen eines Eigentums an den ursprünglichen Besitzer oder den Staat, wird nun nicht Tatsache. «Heimfallverfahren durch Stadt Luzern wird eingestellt», titelte die Stadt am Dienstagmorgen.
«Es gab dazumal Hinweise, dass der Baurechtsvertrag verletzt wurde», sagt Stadtpräsident Beat Züsli im Gespräch mit PilatusToday und Tele 1. Folglich seien weitere juristische Abklärungen in die Wege geleitet worden. Das Resultat: Der Vertrag wurde nicht verletzt. «Wir sind daher klar zum Schluss gekommen, dass das Verfahren nicht weitergeführt werden soll.»
Aufwendige Überprüfungen für nichts?
Dass die aufwendigen Überprüfungen gemacht wurden, sei dennoch richtig gewesen. «Die öffentliche Hand hat dazumal viel Geld investiert.» Beat Züsli unterstreicht, dass er auch aus heutiger Sicht die Abklärungen nochmals durchführen würde.
Wohl auch deshalb, weil die weiterführenden Gespräche mit der Seite von Bernhard Alpstaeg zu einer fünfseitigen gemeinsamen Vereinbarung geführt haben. Vor allem offene Punkte betreffend Stadionunterhalt wurden geklärt. «Das war stets das zentrale Thema für uns, dass das Stadion auch in Zukunft bestens unterhalten wird», erklärt Züsli. Nicht nur für den FCL. Auch für die anstehenden Spieler der Frauen-EM im kommenden Sommer 2025.
Treffen fand ohne FCL statt
Auf der anderen Seite ist die FCL Holding AG mit Präsident Stefan Wolf überhaupt nicht erfreut. «Mit grosser Irritation und Enttäuschung hat die FCL Holding AG von der separaten Vereinbarung zwischen der Stadt Luzern und Bernhard Alpstaeg betreffend Stadion Kenntnis genommen», schreibt der FCL in einer Mitteilung.
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Die «Grosse Enttäuschung» kommt vor allem daher, dass das Gespräch ohne den FCL stattgefunden haben soll. «Dass die Vertreter der FCL Holding AG als Vorkaufsberechtigte und Aktionärin der Stadion Luzern AG von der Stadt Luzern zu diesen separaten Sitzungen nicht eingeladen wurden, ist inakzeptabel und nicht nachvollziehbar.» Die Stadt habe ihre Verantwortung gegenüber dem FCL nicht wahrgenommen und eine grosse Chance verpasst, die Parteien zu einer einvernehmlichen Lösung zu führen.
Züsli: Korrekte, vertrauliche Gespräche
«Die Gespräche waren vertraulich. Deshalb können Dritte nicht miteinbezogen werden, wie dies seitens FCL moniert wird. Das ist gar nicht möglich», meint Beat Züsli. Die Verhandlungen seien korrekt abgelaufen.
In die laufenden Verfahren sei die Stadt nicht weiter involviert, man werde nicht Partei ergreifen. «Für das Stadion haben wir nun eine gute Basis für die Zukunft. Ich hoffe natürlich sehr, dass man sich auch in den übrigen Streitfeldern einigen kann. Das wäre hilfreich für den FC Luzern generell. Ich persönlich, aber auch die Stadt Luzern ist sehr interessiert daran, dass es dem FCL gut geht.»