Zentralschweiz
Luzern

Todesstrecke in Malters erhält keine Mittelleitplanke

Rüttelmarkierungen reichen aus

Todesstrecke in Malters erhält keine Mittelleitplanke

18. Juni 2024, 17:22 Uhr
Auf der Umfahrungsstrasse bei Malters kommt es immer wieder zu schweren Unfällen. Deshalb reagiert nun der Kanton.
© Luzerner Polizei
Die Schnellstrasse zwischen Blatten und Schachen soll nicht mit einer Mittelleitplanke sicherer gemacht werden, sondern nur mit einer durchgehenden Rüttelmarkierung. Das Kantonsparlament hat am Dienstag mit 105 zu 0 Stimmen einen Vorstoss von Daniel Piazza (Mitte) teilweise überwiesen.

Die Umfahrungsstrasse von Malters H10 ist eine Autostrasse mit Gegenverkehr, auf der mit 100 km/h gefahren werden darf. Piazza forderte mit einem Vorstoss, dass die Strasse mit einer Mittelleitplanke sicherer gemacht werde. Es gebe zwischen Blatten und Schachen immer wieder schwere Unfälle.

So äusserte sich Daniel Piazza 2023 zu den Unfällen:

Quelle: Tele 1

Piazza führte als Gegenbeispiel die Autostrasse A8 zwischen Alpnachstad und Sarnen-Nord an. Dort wurde 2014 eine Mittelleitplanke installiert. Seither habe es keine tödlichen Unfälle mehr gegeben, erklärte er in seinem Vorstoss.

Regierung: Massnahme ist unverhältnismässig

Die Kantonsregierung führte in einer Antwort aus, dass die H10 nicht gefährlicher sei als jede andere ähnliche Strasse. Sie könne ferner nicht mit der A8 verglichen werden, denn sie sei schmaler und habe keinen Pannenstreifen.

Für den Einbau einer Mittelleitplanke müsste die Umfahrungsstrasse von Malters verbreitert werden, hielt die Regierung fest. Die geforderte Massnahme sei deswegen unverhältnismässig. Sie schlug vor, die teilweise vorhandene Rüttelmarkierung auf die ganze Strecke auszudehnen.

Piazza stimmt zu – Rüttelmarkierungen funktionieren

Piazza überzeugten die Argumente des Regierungsrats. Die Rüttelmarkierung funktioniere, sagte er, eine Mittelleitplanke wäre zu teuer. Er unterstütze deswegen den Antrag der Regierung, seinen Vorstoss nur teilweise erheblich zu erklären.

Scan den QR-Code

Du willst keine News mehr verpassen? Hol dir die Today-App.

Die anderen Fraktionen unterstützten dies. Bernhard Steiner (SVP) sagte, eine Verbreiterung der Strasse wäre schwierig, weil die H10 direkt an der Kleinen Emme liege.

Sarah Bühler-Häfliger (SP) sagte, es sei wichtig, dass weiterhin ein «scharfes Auge» auf das Unfallgeschehen auf der H10 geworfen werde. Sie und Barbara Irniger (Grüne) wiesen darauf hin, dass die Unfallgefahr auch mit einer Verkehrsverminderung verbessert werden könne. Sabine Wermelinger (FDP) sagte, nicht nur die Strassen, auch die Fahrzeuge würden sicherer, zum Beispiel dank Spurhaltesystemen.

(sda)

Quelle: PilatusToday
veröffentlicht: 18. Juni 2024 15:05
aktualisiert: 18. Juni 2024 17:22