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Tomislav Puljic? «Dieses Tor – der schönste Moment meines Lebens»

FCL-Serie: Was macht eigentlich...

Tomislav Puljic? «Dieses Tor – der schönste Moment meines Lebens»

Julian Eicher, 28. Juli 2024, 06:52 Uhr
Tomislav Puljic blickt im Gespräch mit PilatusToday auf sieben wunderschöne Jahre im Dress des FC Luzern zurück.
© www.meienberger-photo.ch
Wir haben mit ehemaligen Fan-Lieblingen des FC Luzern über ihre Zeit in der Innerschweiz und ihre Fussballkarriere gesprochen. Im zweiten Teil erzählt uns Tomislav Puljic, weshalb er heutzutage viel auf Reisen ist, welcher seiner Mitspieler er «Albanischer Messi» nannte und was er mit Luka Modric gemeinsam hat.

Er schnürte beinahe sieben Jahre lang die Schuhe für Blau-Weiss. Aus der Abwehr des FC Luzern war er nicht wegzudenken. Mit seinen 192 cm Körpergrösse übertrumpfte Tomislav Puljic beinahe jeden Spieler in der Schweizer Super League und sorgte auch dank seiner Kopfballstärke für bleibende Momente. Unvergessen sein Cup-Final Tor im Berner Wankdorf. Mit PilatusToday sprach Puljic über diesen bleibenden und emotionalen Moment und seine ganze Fussballkarriere.

PilatusToday: Hallo Tomi, schön nimmst du dir die Zeit für uns. Wie geht es dir?

Vielen Dank, mir geht es sehr gut. Ich bin oft unterwegs und gerade erst beruflich aus Belgien zurück nach Kroatien gekommen.

Du lebst ja jetzt in Zagreb, seit wie vielen Jahren lebst du wieder in Kroatien und was machst du dort?

Ich bin seit circa drei Jahren zurück in Zagreb. Vorher war ich rund elf Jahre in der Schweiz, grössten Teils davon in Hergiswil. Hier habe ich seit 2019 meine eigene Spielerberater Firma. Leider kam Corona dazwischen, deshalb ging das Ganze erst im Jahr 2022 richtig los. Im Moment bin ich sehr zu frieden, wie alles abläuft.

Machst du alles alleine oder hast du noch Mitarbeiter?

Ich bin der Besitzer der Firma und habe nebenbei noch zwei junge Scouts. Die halten Ausschau nach Talenten und ich bin für die erfahrenen Spieler resp. die Profis zuständig. (Anm. der Redaktion, Die Firma heisst Greenfield Agency und momentan sind über 50 Spieler dort unter Vertrag)

Du hast hauptsächlich kroatische Spieler unter Vertrag. Hast du auch ein Auge in auf Schweizer Spieler geworfen?

Quelle: PilatusToday

Was hast du noch für einen Bezug zur Schweiz respektive nach Luzern?

Ich war vor kurzem in der Schweiz, da ich von einem ehemaligen Nachbarskind Götti wurde. Das hat mich mit sehr viel Stolz erfüllt. Wir waren mit der ganzen Familie da, es waren sehr schöne Emotionen. Unsere drei Kinder sind hier geboren und deshalb versuchen wir auch sonst immer mal wieder nach Luzern zu kommen. Jobmässig ist das allerdings immer schwieriger, da ich sonst schon viel unterwegs bin.

Luzern war deine erste Station im Ausland, wie war das damals für dich?

Rolf Fringer rief mich damals an und sagte, dass der FCL mich noch in einem Training beobachten will, um zu schauen, wie mein Fitnesszustand ist. Ich bin direkt ins Auto gestiegen und 12 Stunden nach Luzern gefahren. Nach diesem Training ging alles ganz schnell und 11 Jahre nach diesem einen Training war ich immer noch in Luzern.

Rolf Fringer hat dich nach Luzern geholt. Was bedeutet er dir?

Er ist wirklich eine riesen Persönlichkeit. Ich habe heute noch per SMS und Telefon Kontakt zu ihm. Er ist ein guter Typ, super Trainer und einfach ein Topmotivator. Ich habe mit ihm in Luzern eine sehr schöne Zeit gehabt.

Du warst in Luzern eine kurze Zeit ohne Vertrag und kamst dann, dank Rolf Fringer als Sportchef, zurück ins Team. Dein damaliger Trainer war Markus Babbel. Was war er für ein Trainer?

Auch er war ein sehr toller Typ. ich bewundere ihn für seine grosse Karriere, die er als Spieler gemacht hat. Er war immer positiv und hat eine super Sozialintelligenz- einfach ein guter Typ.

Tomi, ich sage dir mal ein Datum: 16. Mai 2012. Was war d a?

Quelle: PilatusToday

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Das heisst heutzutage schaust du trotz der damals schmerzlichen Niederlage positiv auf diesen Moment zurück?

Ich schaue sehr Positiv und extrem stolz auf diese Zeit zurück. Wir wurden Zweiter und erreichten den Cupfinal. Unser Teamzusammenhalt war damals riesig. Deshalb habe ich diese Saison in bester Erinnerung. Ich glaube so erfolgreich war Luzern 25 Jahre zuvor nicht mehr.

Den Cupfinal gewonnen hat Luzern dann im Jahr 2021. Hast du das auch mitverfolgt?

Ja ich habe das natürlich auch geschaut. Sicher einer der schönsten Momente für den ganzen Verein. Schade konnte man es nicht live im Stadion mitverfolgen wegen Corona. Aber ich habe das Spiel geschaut und war extrem glücklich für den FCL und vor allem für die Fans. Sie haben es einfach verdient.

Du sprichst es an, die Fans mochten dich extrem. Wie war das für dich jeweils vor so vielen Fans zu spielen?

Das ist etwas, wo ich noch immer vermisse. Die FCL-Fans sind unglaublich. Sie sind extrem loyal und verdienen eigentlich noch mehr. Es wäre vor allem ihnen zu wünschen, dass der FCL zum Beispiel einmal eine Gruppenphase der Conference League erreichen würde. Das haben die Fans verdient.

Hast du noch Kontakt zu ehemaligen Mitspielern?

Ou, das sind so einige. Remo Freuler, Jahmir Hyka, Stefan Knezevic, Filip Ugrinic, Dave Zibung oder auch Remo Meyer. Ich habe in Luzern so viele gute Leute kennengelernt und bis stolz was wir zusammen erreicht haben.

Jahmir Hyka wird ebenfalls bei unserer FCL-Serie zu Gast sein. Wie war der Bezug zu ihm?

Quelle: PilatusToday

Wer war dein bester Mitspieler in deiner Karriere?

Einer der Besten war sicher Hakan Yakin – ein richtiger Zehner. Auch Remo Freuler war ein Topmitspieler. Die beiden sind sicher aus meiner FCL-Zeit hervorzuheben. Als ich jung war, habe ich auch in Kroatien mit vielen guten Kickern gespielt. Einige davon haben dann eine grosse Karriere gemacht – einer davon war Luka Modric, mit dem ich in der Jugend auch einmal zusammenspielte.

Und dein bester Gegenspieler?

Robert Lewandowski, Mo Salah und auch Xherdan Shaqiri. Die waren alle sehr gut.

Wenn du auf deine Karriere zurückblickst. Was hättest du gerne noch erreicht?

Etwas das ich unbedingt noch erreichen wollte, war ein Spiel mit der kroatischen Nationalmannschaft zu absolvieren. Leider hat es mir nur einmal für ein Vorbereitungscamp gereicht, auch die Bundesliga hat mich immer gereizt. Jedoch will ich an dieser Stelle erwähnen, dass ich mit dem erreichten sehr zufrieden bin. Viele meiner Fussballjugend Kollegen konnten nie im Ausland Fussball spielen und so hätte es mir auch ergehen können.

Danke für das Gespräch, Tomi!

Danke dir viel mal. Liebe Grüsse nach Luzern und an alle Leute, die mich kennen. Ich hoffe, wir sehen den FC Luzern schon bald wieder einmal international – am besten hier in Kroatien. (lacht)

Quelle: PilatusToday
veröffentlicht: 20. Juli 2024 13:04
aktualisiert: 28. Juli 2024 06:52