Zentralschweiz
Luzern

Triengen: Bekanntes Restaurant Kreuz schliesst nach 48 Jahren – Gewürze bleiben

Nach 48 Jahren

Restaurant Kreuz in Triengen schliesst – die Hintertür bleibt aber offen

Jonathan Ernst, 11. August 2024, 12:41 Uhr
Das Restaurant Kreuz der Familie Ottiger geht zu.
© PilatusToday / zgv. / Google Maps
Ab Montag bleiben die Tore des Landgasthofs Kreuz geschlossen. Fast ein halbes Jahrhundert lang diente das Haus an der Kantonsstrasse als beliebter Treffpunkt mitten in Triengen. Bouillon, Wurst und Gewürze bleiben aber.

«Viele von Euch sind nicht nur Gäste, sondern Freunde geworden», steht im Facebook-Post, der die Schliessung des Restaurants im Juni ankündigte. Nun ist es so weit. «Am Sonntagabend machen wir fertig», sagt Werner Ottiger Senior, der den Gasthof seit 1976 geführt hat. «Ich kann als 77-Jähriger nicht mehr jeden Tag 15 Stunden da sein.» Um Viertel nach sechs stehe er jeweils auf, am Nachmittag könne er sich jeweils kurz hinlegen, und dann gehe es bis halb eins in der Nacht.

Ganz in den Ruhestand gehe er noch nicht, auch er werde in der Produktion weiterhelfen, sagt Werner Ottiger. Das Haus bleibt nämlich eine Adresse für Lebensmittel, im gleichen Gebäude stellt die Familie Gewürzmischungen, Bouillon und Wurstwaren her.

Die Lebensmittelproduktion ist schon lange die Haupteinnahmequelle für den Familienbetrieb. Darauf soll nun der Hauptfokus gelegt werden. Geleitet wird diese vom Sohn, Werner Ottiger Junior.

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Party-Service statt Restaurant-Betrieb?

Dennoch ist die Schliessung auch für Werner Ottiger Junior nicht einfach. «Ich bin seit Geburt hier. Da hat man ein besonderes Verhältnis zu den Gästen.» Für manche sei das Lokal wie ein zweites Zuhause. «Manche wurden hier getauft, manche haben hier geheiratet», sagt Ottiger. «Für die ist die Tür weiterhin offen. Sie können auch selbst einen Kaffee rauslassen.»

Irgendwann soll es dann auch im Restaurant wieder weitergehen. Wohl kaum so wie bisher, denn die Nachfolge fehlt. Den Betrieb von einem Pächter betreiben zu lassen, kann sich Ottiger nicht vorstellen, da sie in dem Haus wohnen. Das könnte zu Streit führen.

Vorstellen könnte er sich einen Party-Service oder andere Events für geschlossene Gesellschaften. Also etwas Planbares. «Da weiss man, was es braucht und was kommt», so Ottiger.

Hinten bei der Gartenwirtschaft ist jemand da

Werner Ottiger Junior schaut trotz allem positiv in die Zukunft. «Ich habe Ideen und Zukunftspläne», resümiert er. Zudem sei ihm wichtig zu erwähnen, dass eine Hintertür offenbleibe: «Wer ein Gewürz oder so holen will – bei der Gartenwirtschaft ist in der Regel jemand da.»

Werner Ottiger Senior und Werner Ottiger Junior müssen den Betrieb im Restaurant Kreuz einstellen.

© zvg.
Quelle: PilatusToday
veröffentlicht: 9. August 2024 14:41
aktualisiert: 11. August 2024 12:41