Ehepaar aus Vitznau wartet auf Geld von Reitsport-Ikone Pius Schwizer
«Wir gaben Pius ein Darlehen von 500'000 Franken für einen Pferdehof in Oensingen im Kanton Solothurn», sagt Brigitte Schreier gegenüber «Blick». Eine Entscheidung, die das Paar heute wohl nicht mehr treffen würde. Schwizer habe den Darlehensvertrag nie unterschrieben, so die 74-Jährige.
Vertrauen wird zum Verhängnis
Pius Schwizer habe immer einen Grund parat gehabt, weshalb er den Vertrag gerade nicht unterschreiben kann. Und doch vertrauten Brigitte und ihr Mann Kurt Schreier dem Reiter. «Wir hatten ihm vertraut und gedacht: ‹Das ist ja Pius Schwizer, da wird schon nichts schieflaufen›», erzählen sie «Blick». Ein entsprechender Bankbeleg liegt dem Medium vor. Der Deal zwischen Schwizer und den Schreiers soll lauten: Die geschuldete Summe reduziert sich nach und nach, indem Schwizer die Pferde der Schreiers pflegt, beherbergt und reitet.
Anfangs sei alles in Ordnung gewesen, so Brigitte. Doch dann soll Schwizer sich immer weniger um Schreiers Pferde gekümmert haben. Die Pferde haben sie deshalb seit Januar 2024 nicht mehr in Oensingen untergebracht. Deshalb wollten sie auch die Regelung der Rückzahlung anpassen. Die Schreiers schlagen vor, dass Pius Schwizer mindestens 10'000 Franken monatlich zurückzahlt. Ansonsten würden sie die Betreibung einleiten. Der Springreiter habe mit einer Nachricht geantwortet, dass er alles bezahlt habe, was abgemacht war. Falsche Beschuldigungen würde er nicht bezahlen.
Schwizer soll noch keinen Rappen zurückgezahlt haben
Daraufhin betreiben Brigitte und Kurt Schreier den Reiter wegen fehlender 380'000 Franken. Der Betreibungsauszug liege «Blick» vor. Bisher habe Schwizer keinen Rappen bezahlt, so die Seniorin. Zudem habe sie erfahren, dass Schwizer das Darlehen gar nicht für den Hof verwende. Eine Nachfrage vom Medium zeigt: Der Hof gehört nach wie vor dem bisherigen Besitzer.
Zudem schulde der Springreiter den Senioren weitere 80'000 Franken. Dies, weil Schwizer mit Pferden der Schreiers Turniere gewann und den Besitzern – also den Schreiers – einen Anteil des Preisgeldes zustehen würde, erklärt Brigitte dem Medium weiter. Darüber hinaus habe Pius Schwizer versucht, eines der Pferde ohne das Wissen der Schreiers zu verkaufen, so das Ehepaar. Eine entsprechende Verhandlung, um die Streitigkeiten zu beseitigen, musste aufgrund der Terminkollision mit Olympia verschoben werden.
Schwizer wird von mehreren Parteien betrieben
Das Seniorenpaar bleibt nicht allein mit ihren Sorgen. Ebenfalls in der Zentralschweiz sei ein weiterer Geschäftspartner von Pius Schwizer über den Tisch gezogen worden. Der Sportler habe Turniere mit den Pferden des Klägers gewonnen und schulde ihm deshalb Geld. Auch hier sei keine Lösung gefunden worden, weshalb der Pferdebesitzer Schwizer betreibt. Der Fall landet vor dem Amtsgericht. Dieses gibt dem Kläger Recht. Schwizer legt Berufung ein, doch das Obergericht schmettert ihn ab. Der Pferdebesitzer ist nun beruhigt, denn: «Pius zahlt mir nun seine Schulden in Raten zurück. Sollte er einmal nicht zahlen, kann ich sofort die Pfändung einleiten», sagt der «Blick».
Schwizer bezeichnet Vorwürfe als «Hetzjagd»
«Blick» hat Schwizer mit den Vorwürfen konfrontiert. Der Anwalt des Springreiters schreibt zurück: «Das Betreibungswesen ist zu Recht so ausgestaltet, dass ohne weiteres eine Betreibung angehoben werden kann. Gerade im geschäftlichen Umfeld ohne zwischengeschaltete Unternehmenskonstrukte können Streitigkeiten entstehen. Für solche suchen und finden wir Lösungen.» Pius Schwizer fügt an, dass es sich bei den Vorwürfen um eine «Hetzjagd» handle. Ausserdem in der Nachricht vermerkt sei, dass Brigitte Schreier ihr Geld wie abgemacht bis Oktober zurückerhalte.
(hni)