Zwei Monate nach Hangrutsch: Restaurant nimmt Betrieb wieder auf
Am Samstag, 1. Juni, begann der Hang zu rutschen, erinnert sich Alex Küttel. Der Besitzer des Bergrestaurants Hinterbergen erzählt: «Am Samstag, als alles begann, war es noch nicht schlimm gewesen, da es tagsüber geschah.»
Schlimmer sei es in der Nacht vom Montag, 3. Juni, auf den Dienstag gewesen. «Als ich in der Nacht beim Nachbar war, bemerkte ich, dass die Situation brenzlig sein würde und dachte mir, dass ich mit der Familie das Haus verlassen werde – es war zu gefährlich.»
Zustand des Hangs noch wetterabhängig
Kurz darauf seien dann mehrere Häuser in der Umgebung evakuiert worden. «Glücklicherweise hatten wir durch den Erdrutsch keine Schäden, da der Hangrutsch rechtzeitig gestoppt wurde», so Küttel. Momentan seien die Wanderwege noch geschlossen, weshalb die grosse Kundschaft noch ausbleibt. Die Gemeinden seien gemäss Küttel aber dran, alte Wanderwege aufzupeppen und temporär in Betrieb zu nehmen.
Vonseiten der Gemeinde zieht man ein gutes Fazit. «Wir haben in den letzten zweieinhalb Monaten gut gearbeitet und die Abweisdämme fertiggestellt», sagt der Vitznauer Gemeindepräsident Herbert Imbach. Man sei noch dran, die Entwässerungen im Rutschhang fertigzustellen. «Diese sind sehr wichtig, da der Hang noch stark durchnässt ist.» Dadurch könne das Wasser dann besser abfliessen.
Der Zustand des durchnässten Hangs sei noch abhängig von kommenden Niederschlägen und könne sich jederzeit wieder verschlechtern. Mögliche Murgänge wären eine Gefahr für die Gemeinde Vitznau, da die Murgänge jederzeit kommen können. Deswegen sei man dran, den Bau der Murgangleitdämme voranzutreiben. Der Bau soll im kommenden Frühling starten.
Zukunft von Hof «Bärgli» ungewiss
Fast alle Betroffenen konnten wieder in ihre Häuser und Höfe zurückkehren, so zumindest die Betriebe im Ober- und Eselsberg. Der Hof «Bärgli» hingegen noch nicht, da dieser weiter unten am Hang liegt. «Da sind wir noch auf Lösungssuche, wie es künftig weitergehen soll und sind uns noch nicht ganz einig», erklärt der Gemeindepräsident.
Man sei auch im regelmässigen Austausch mit den betroffenen Betrieben. «In den vergangenen Wochen gab es jeden Donnerstagnachmittag einen Rapport mit den betroffenen Bewohnern und den Behörden wie auch Ingenieuren und Geologen», sagt Imbach
Finanzielle Situation noch ungeklärt
Gastgeber Alex Küttel sei im Grossen und Ganzen mit der Zusammenarbeit mit der Gemeinde Vitznau zufrieden. «Man wurde von der Gemeinde angehört, wenn man etwas gesagt hatte.» Ein Thema, welches noch offen ihm sei, ist die finanzielle Situation. «Ertragsausfall zahlt die Versicherung nicht, wenn der Betrieb von behördlicher Seite geschlossen wurde», so Küttel. Man suche zwar nach Lösungen, dies laufe aber schleppend.
Auf Anfrage bestätigt Gemeindepräsident Imbach, dass man diesbezüglich mit ihm und den anderen Betroffenen im Austausch sei: «Von unserer Seite möchten wir natürlich wissen, was die Familien für ungedeckte Ausgaben haben.» Vitznau sei auch mit karitativen Organisationen in Abklärung, was gedeckt werden könne. «Unser Sozialvorsteher ist bereits dran», so Ulrich.
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