Wolf oder Fuchs? – In Beromünster wurde ein Schaf gerissen
In der Nacht von Sonntag auf Montag ist in Beromünster – im Gebiet Elmenringen – ein Schaf gerissen worden. Ob für den Riss ein Wolf oder ein Fuchs verantwortlich ist, kann bis jetzt noch nicht gesagt werden. «Die Bissspuren sind klein und sprechen eher für einen Fuchs. Ausserdem konnten wir bisher in diesem Gebiet östlich der Autobahn noch keine Wolfspräsenz bestätigen », so Christian Hüsler, Wildhüter des Kantons Luzern.
Fotofalle zur Klärung
Um sich der Sache aber sicher zu sein, habe man nun eine Fotofalle aufgestellt und eine DNS-Probe beim toten Schaf genommen. «Das gerissene Schaf war gross, ausgewachsen und gesund. Ein solcher Riss spricht eigentlich gegen einen Fuchs und eher für einen Wolf. Die Fotofalle und die Resultate der entnommenen Proben werden uns mit etwas Glück Klarheit verschaffen», so Hüsler weiter. Die Resultate können aber erst in zwei bis drei Wochen erwartet werden.
«Wir sind hin- und hergerissen. Die Verletzungen des Schafes sprechen für eine eher grosse Krafteinwirkung, aber die kleinen Zahnspuren sind untypisch für einen Wolf», ist Hüsler skeptisch. Der letzte bekannte Aufenthaltsort eines Wolfes im Kanton Luzern liege zwischen dem Sempachersee und dem Napfgebiet. Dort, in Ruswil, wurde der Wolf am vergangenen Wochenende noch gesichtet. «Dass er jetzt so schnell in das Gebiet Beromünster kommt und dabei sogar die Autobahn überquert hat, wäre durchaus möglich», führt Christian Hüsler die Situation weiter aus.

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Ungenügender Herdenschutz
Nicht verwunderlich hingegen ist, weshalb das Schaf in Beromünster gerissen werden konnte. «Der Zaun entsprach nicht den empfohlenen Herdenschutzmassnahmen», so Hüsler. Und das sei bei weitem keine Ausnahme, sondern die Regel. «Kein Nutztier, das in den vergangenen Jahren im Kanton Luzern gerissen wurde, stand unter den empfohlenen und lückenlos vorhandenen Herdenschutzmassnahmen. Alle gerissenen Tiere waren dem Wolf mehr oder weniger schutzlos ausgeliefert und der Wolf musste keine grossen Hindernisse überwinden», konkretisiert Christian Hüsler.