Stewo entlässt 37 Personen – Verwaltung bleibt in Wolhusen
Letzte Woche wurde bekannt, dass Stewo bis Ende März 2025 die Produktion und Logistik verlagere und neu organisiere. Das genaue Ausmass des Stellenabbaus kommunizierte das Unternehmen damals nicht.
Am Mittwoch bestätigte Stewo auf Anfrage von PilatusToday und Tele 1 eine Meldung des «Regionaljournals Zentralschweiz von SRF», dass 37 Personen betroffen seien. Bisher hielt sich die Firma bedeckt und stand für Interviewanfragen nicht zur Verfügung.
Starker Franken und hohe Energiepreise
Der Verwaltungsrat bedaure den Entscheid ausserordentlich und sei sich der grossen Tradition der Marke Stewo sowie der Verantwortung gegenüber der Mitarbeitenden in der Region bewusst. Das Unternehmen mit Firmensitz in Wolhusen gibt es seit 1860.
«Diese Entscheidung ist notwendig geworden, um den Herausforderungen des Marktes gerecht zu werden und die langfristige Wettbewerbsfähigkeit der Marke Stewo zu sichern», schreibt Patrick Stalder, Mitglied der Geschäftsleitung auf Anfrage. Die Hauptgründe seien der starke Franken gegenüber dem Euro, der zunehmende Wettbewerb aus Europa und Asien, die anhaltend hohen Rohstoff- und Energiepreise sowie «untragbare» Exportbedingungen.
Was passiert mit den Mitarbeitenden?
Es werde «an individuellen Lösungen gearbeitet, sei dies durch Unterstützung im Bewerbungsprozess oder bei der Vermittlung von Stellen, um sie bis zu ihrem Ausscheiden im März 2025 in neue Arbeitsverhältnisse zu vermitteln», schreibt Stalder.
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Die verbleibenden 19 Mitarbeitenden können weiterbeschäftigt werden. «Da die Bereiche Marketing, Vertrieb, Einkauf und Verwaltung weiterhin im Raum Wolhusen ansässig bleiben», erklärt er. Bedeutet möglicherweise aber auch, dass neue Geschäftsräumlichkeiten an einem neuen Standort gesucht werden könnten.
Die zwei aktuell ausgeschriebenen Stellen auf der Homepage würden in keinem Zusammenhang mit den genannten Massnahmen stehen. Sprich, die offenen Positionen als Sachbearbeiter und Key Account Manager wurden zuerst intern zu besetzen versucht.
«Wirtschaftlich untragbar»
Ab April 2025 werde die Logistik am Standort Heilbronn in Deutschland angesiedelt sein, erklärte die Geschäftsleitung der Stewo weiter. Für die Produktion werde das Unternehmen künftig mit bestehenden Partnern in Europa und Asien zusammenarbeiten.
Stewo, die einzige Schweizer Geschenkpapierherstellerin, gehört seit 2018 dem deutschen Unternehmen Baier & Schneider GmbH & Co.
(bsv/sda)