Luzerner Band: So ist das Leben auf Konzerttour in Osteuropa
Wir erwachen am Tag nach Nitra hundemüde. Die Party ging um einiges länger als geplant. Vor uns liegt eine lange Fahrt bis in die Hauptstadt von Ungarn: Budapest. Zum ersten Mal überhaupt führt uns eine Tour nach Ungarn – wir sind gespannt. Wir spielen in einem der grössten Partyzentren Budapests: ein Gebäude mit Konzertlokal und sieben anderen Dancefloors. Und unser mulmiges Gefühl bestätigt sich leider: Die Partytouristen interessieren sich doch eher für die anderen Floors als für das Konzertlokal im UG. Uns kommt das gerade Recht, so können wir mit gutem Gewissen früh ins Bett – und das ist definitiv nötig.
Über Landstrassen in die Studentenstadt
Am nächsten Tag steht nämlich eine siebenstündige Autofahrt auf dem Programm. Von Budapest nach Krakau, einmal quer durch die Slowakei. Nur auf Landstrassen. Vorbei an Dörfern, Bergen und Skiresorts. So bewegt sich der Punkt auf Google Maps fast gar nicht, was die Fahrt sehr anstrengend macht. Aber wir wissen, dass uns in Krakau Besuch erwartet. Zwei Freundinnen aus der Schweiz werden uns nämlich die letzten Tage begleiten.
Für das Konzert in Krakau werden sie prompt zu Promoterinnen. Sie kamen direkt vor unserer Show zum Konzertlokal mit einer Gruppe Jungs im Schlepptau. Und so wurde Krakau ein Fest. Die Stimmung war grossartig und wir konnten uns richtig feiern lassen. Definitiv ein Highlight der Tour, auch wenn hier die Zeit wieder nicht gereicht hat für ein Abendessen und wir unseren Döner dann halt eben kalt nach der Show essen mussten.
Zuhause im Osten der Slowakei
Mit grosser Vorfreude stehen wir am nächsten Tag auf und fahren los. Ziel: Bardejov. Eine kleine Stadt ganz im Osten der Slowakei. Im letzten Jahr waren wir zum ersten Mal dort und waren begeistert. Mit entsprechend hohen Erwartungen machen wir uns auf den Weg. Und diese sollten nicht enttäuscht werden. Wir spielen, wie schon im letzten Jahr, in einer alten Bastei, die liebevoll von kulturbegeisterten jungen Menschen gepflegt wird. Die Besucherinnen und Besucher können gar nicht genug bekommen und wollen immer mehr. So sehr, dass wir sogar nochmals die gleichen Songs spielen müssen!
Und dann ist er da. Der letzte Tag unserer Tour. Noch einmal alles zusammenpacken, Autofahren, am neuen Ort alles wieder ausladen, aufstellen, Soundcheck und Konzert. Tourabschluss feiern wir in diesem Jahr in Levice. Gute eineinhalb Stunden östlich von Bratislava. Und auch wenn sich die Müdigkeit der letzten Tage anmeldet, kratzen wir unsere ganze Energie zusammen, um dem Publikum das zu geben, was sie verdienen: eine VIC-Show der Extraklasse. Dass wir sogar Menschen im Publikum sehen, die schon bei früheren Shows dieser Tour dabei waren, motiviert uns zusätzlich – sie sind uns tatsächlich hinterher gereist!
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Lange feiern ist aber nicht, am Sonntag fahren wir nämlich zurück nach Hause. Über 1000 Kilometer. Das bedeutet nochmals 14 Stunden Autobahn. Und dann ist das ganze Abenteuer wieder vorbei. 10 Tage, 9 Konzerte über 4000 Kilometer im Auto und Tausende Erinnerungen. Das nächste ganz grosse Highlight wartet aber schon wieder auf uns: In Luzern spielen wir am 25. Mai im Südpol und feiern dort unser Heimkommen.
(Visions in Clouds)