Wird das Schlittschuhlaufen in der Zentralschweiz bald teurer?
Wo Eis ist, muss gekühlt werden. Weil die Energiepreise wegen des Ukraine-Krieges gestiegen sind, wird auch das Kühlen des Eises teurer. Doch nicht jede Eishalle in der Region ist gleich stark von den steigenden Preisen betroffen.
Eine wichtige Rolle spielt diesbezüglich, ob sich die Eishallen mit einem Vertrag gegen steigende Strompreise abgesichert haben. Wenn die Eishallen keinen fixen Stromtarif vereinbart haben, werden sie zu den aktuellen Marktpreisen beliefert oder sie können den benötigten Strom im freien Markt einkaufen. In diesem Fall sind sie bereits jetzt von höheren Energiepreisen betroffen.
Rigihalle reagieren mit Preiserhöhung
Weil das Elektrizitätswerk Schwyz AG (EWS) die Strompreise angepasst hat, haben die Verantwortlichen der Rigihalle in Küssnacht am Rigi reagiert und die Preise für sämtliche Eintritte erhöht. Seit Anfang Monat kostet zum Beispiel eine Saisonkarte für Erwachsene 160 Franken, also 20 Franken mehr als im Vorjahr. Dieselbe Preiserhöhung gilt auch für 12er-Abonnements.
Auch Vereine oder Privatpersonen, die die Eishalle mieten möchten, müssen in Küssnacht am Rigi künftig tiefer ins Portemonnaie greifen. Bisher bezahlten die Mieterinnen und Mieter einen Stundentarif von 260 Franken. Dieser ist nun auf 310 Franken gestiegen.
Trotz Preiserhöhung: Seit Saisonstart hat die Rigihalle keine grösseren Veränderungen bei den Besucherzahlen festgestellt. «Ob dies auch langfristig so bleibt, wird erst der Verlauf der weiteren Monate zeigen», sagt Remo Notter, Betriebsleiter der Rigihalle.
Preiserhöhung ab 1. Januar 2023
Der Kanton Luzern hat seinen Mietern per kommendem Jahr eine Erhöhung der Strompreise angekündigt. Daher besprechen das Eiszentrum Luzern und die Eishalle Sursee derzeit eine allfällige Preiserhöhung.
Das Eiszentrum Luzern hat einen Vertrag abgeschlossen, der noch bis 2024 gültig ist, und profitiert damit von einem fixen Strompreis. Das Eiszentrum plant im kommenden Jahr aber eine Erhöhung der Eismiete um fünf Prozent für die Vereine. «Wir möchten uns jetzt schon auf die Jahre nach Vertragsende vorbereiten», erklärt der Geschäftsleiter des Eiszentrums Luzern, Reto Mattmann, den Schritt.
Schlittschuhlaufen soll bezahlbar bleiben
«Beim Schlittschuhlaufen handelt es sich um einen Breitensport.» Daher könne man die Eintrittspreise nicht ins Unermessliche erhöhen. «Schlittschuhlaufen sollte immer noch für alle Gesellschaftsschichten möglich sein», gibt Mattmann zu bedenken. Daher würden sich die geplanten Preisaufschläge auch im Rahmen halten.
Diese Meinung vertritt auch Ruedi Amrein, Geschäftsleiter der Eishalle Sursee. Sie haben die Eintrittspreise bisher noch nicht erhöht und würden eine allfällige Tariferhöhung zuerst mit den Vereinen besprechen. Amrein könne sich aber sowieso nur eine minimale Erhöhung um etwa einen Franken vorstellen. «Schlittschuhlaufen ist ein attraktiver und wichtiger Partner im Eissport – vor allem für Familien.»
Seewen will an Eintrittspreisen festhalten
Ganz anders sieht es bei der Kunsteisbahn Zingel in Seewen aus. Eine Preiserhöhung «ist bei uns kein Thema», sagt der Betriebsleiter Franz Horat. Für die nächsten drei Jahre habe die Kunsteisbahn noch einen Vertrag mit der ebs Energie AG.
Somit sei man mit einem fixen Preis versorgt. Eine Preiserhöhung lasse sich sowieso nicht mit ihrer Philosophie vereinbaren: «Wir wollen nicht, dass unsere Kunden fürs öffentliche Eisfeld mehr zahlen.»