Neuer Bericht zeigt: Zentralschweiz meidet teure Notfall-Besuche
Die Gesundheitskosten steigen – auch weil Patientinnen und Patienten oft wegen Bagatellen den Notfall aufsuchen, berichtet die «Luzerner Zeitung». Laut dem Schweizerischen Gesundheitsobservatorium (Obsan) gab es 2022 in Schweizer Notfallstationen 2,25 Millionen ambulante Eintritte, das sind etwa 6164 pro Tag. In 777'000 Fällen suchten die gleichen Patienten dreimal im Jahr den Notfall auf. Die Kosten dafür beliefen sich auf über eine Milliarde Franken.
Die Häufigkeit von Notfallbesuchen variiert stark zwischen den Kantonen. Um genaue Daten zu erhalten, hat Obsan die Zahl der täglichen Eintritte mit der Bevölkerungszahl verglichen und die Unterschiede in der Altersstruktur ausgeglichen. Der Schweizer Durchschnitt liegt bei 248 Notfallbesuchen pro 1000 Einwohner.
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Zentralschweizer Kantone unter dem Durchschnitt
Die meisten Notfallbesuche verzeichneten Jura (357), Waadt (330) und Neuenburg (325). Am seltensten suchten die Menschen in Uri (152), Zug (154), Schwyz (166) und Nidwalden (169) den Notfall auf. Appenzell Innerrhoden lag mit 109 Besuchen am niedrigsten. Auch Luzern (203) und Obwalden (228) blieben deutlich unter dem Schweizer Durchschnitt.
Mehrere Faktoren spielen eine Rolle
Laut Obsan sind der Zugang zu Spitälern und Hausärzten sowie die Einbindung des ärztlichen Bereitschaftsdienstes wichtige Faktoren für die Unterschiede. Auch das Verhalten der Patientinnen und Patienten und ihre Sicht auf Notfälle spielen eine Rolle. In der Zentralschweiz sind die Wege zu Hausärzten oft kürzer als zu den Notaufnahmen und die Definition eines Notfalls dürfte in unseren Regionen strenger geregelt sein.
(red.)
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