Urner Start-Up-Gründer wagen sich in «Die Höhle der Löwen»
Die Teamzusammenarbeit ist in vielen Firmen immer wieder ein zentrales Thema. «Meistens erst, wenn es schon zu spät ist und man nicht mehr zufrieden ist», so Loris Niederberger, Co-CEO von «Moodtalk». So kam den drei Gründern die Idee zu einer Software, die mithilfe künstlicher Intelligenz dabei helfen soll, die Zusammenarbeit teamintern und -übergreifend zu verbessern und zu vereinfachen.
Für die Entwicklung durchforsteten sie Literatur, diskutierten über eigene Erfahrungen und sprachen mit über 30 Expertinnen und Experten aus dem Bereich der Team- und Organisationsentwicklung. Somit sammelten sie viel theoretisches und praktisches Wissen, aus dem sie das Konzept für die Software ableiteten.
Künstliche Intelligenz für Zusammenarbeit
Es entstand ein Tool, in das die Endbenutzer – die Mitarbeitenden einer Firma – selbständig ihre Erwartungen und Bedürfnisse eingeben können. Zum Beispiel können Themen wie Konflikte oder mangelnde Wertschätzung im Team anonym eingetragen werden, erklärt Stefanie Hafner, Chief People and Culture Officer bei Neovisio. Sie nutzten das Tool in der Firma schon seit einiger Zeit.
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Unterschiedliche Bedürfnisse sollen so in den Meetings zusammengebracht und aufeinander abgestimmt werden. Die Software «lernt» mit jeder Eingabe neu dazu und gibt anschliessend einen Leitfaden für die Sitzung heraus.
Software hilft Sitzungen effizienter zu gestalten
«Moodtalk» zeigt auf, wo Verbesserungsbedarf in der Teamarbeit besteht und hebt trotzdem hervor, was schon gut funktioniert. Somit soll die Zusammenarbeit verbessert und Konflikte frühzeitig erkannt und behoben werden.
Hafner schätze vor allem das digitale Setting. Die Meetings seien strukturierter geworden, man gehe Probleme lösungsorientierter an und könne sie so bereits in den Anfängen erkennen. Massnahmen könnten so direkt abgeleitet werden.
Beispielsweise beklagten sich die Mitarbeitenden über mangelnde Wertschätzung untereinander. Eine einfache Massnahme, die daraus abgeleitet wurde: Mehr konstruktives Feedback geben. Die Umsetzung wurde auch gleich von der Software überprüft.
Die Mitarbeitenden von Moodtalk benutzen das Tool selbst
Mittlerweile ist die Software noch «schlauer»: Sie wurde mit weiteren Informationen aus Umfragen von über 5000 Mitarbeitenden aus über 60 Organisationen gefüttert.
Das Gründungsteam vertraut selbst auch auf «Moodtalk»: Alle 2 Wochen nehmen sie sich bis zu einer Stunde Zeit dafür. «Das klingt zwar nach viel», sagt Niederberger, «das ist es aber langfristig nicht». Man investiere in eine effiziente Zusammenarbeit und werde so langfristig Zeit sparen. Ausserdem steige das Vertrauen unter den Mitarbeitenden.
Heute Abend wagen sich die Gründer in «Die Höhle der Löwen», um noch mehr Reichweite zu generieren und Feedback zu erhalten. Zu ihrem Auftritt sagt Niederberger, dass sie schon nervös seien. Ob sie einen Zuschlag bekommen, kann man heute Abend auf 3+ sehen.