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Alpstaeg reicht Strafanzeige gegen FCL-Verwaltungsrat ein

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Alpstaeg reicht Strafanzeige gegen FCL-Verwaltungsrat ein

2. Februar 2023, 08:17 Uhr
Bernhard Alpstaeg hat seine Drohung wahr gemacht und Strafanzeige gegen den gesamten FCL-Verwaltungsrat eingereicht.
© Luzerner Zeitung/Pius Amrein
Bernhard Alpstaeg macht seine Drohung wahr: Er hat gegen sämtliche Verwaltungsräte der FCL Holding AG Strafanzeige eingereicht. Der Grossaktionär wirft ihnen ungetreue Geschäftsbesorgung und Ehrverletzung vor. Um seine Aktien zurückzuerhalten, hat Alpstaeg zudem eine Klage eingereicht.

Der Verwaltungsrat der FCL Holding AG sieht sich mit einer Strafanzeige konfrontiert. Eingereicht wurde diese von Grossaktionär Bernhard Alpstaeg. Damit ist das Schmierentheater um den FC Luzern ein Kapitel reicher.

Verwaltungsrat lässt Frist verstreichen

In einer Mitteilung erklärt Bernhard Alpstaeg, dass er den Verwaltungsrat vor zwei Wochen dazu aufgefordert habe, ihn bis Ende Januar wieder als Aktionär mit Stimmrecht für all seine Aktien in das Aktienbuch der FCL Holding AG einzutragen. Der Verwaltungsrat habe diese Frist ungenutzt verstreichen lassen. Deshalb hat Alpstaeg seine Drohung wahr gemacht und nun Strafanzeige eingereicht.

Die Strafanzeige richtet sich gegen den Verwaltungsratspräsidenten des FCL, Stefan Wolf, den Vizepräsidenten Josef Bieri sowie die Verwaltungsräte Ursula Engelberger-Koller und Laurent Prince. Mit Letzterem könnte sich Alpstaeg eine weitere Zusammenarbeit vorstellen, wie er kürzlich verlauten liess.

Auch zivilrechtlich Klage eingereicht

Gleichzeitig hat Bernhard Alpstaeg auch eine Klage auf Anerkennung der enteigneten Aktien eingereicht. So möchte der Grossaktionär auf zivilrechtlichem Weg erreichen, dass er wieder über sämtliche Aktien verfügen kann, die ihn aus seiner Sicht zustehen – also 52 Prozent.

Der FCL-Verwaltungsrat hatte Alpstaeg im Dezember kurz vor der Generalversammlung einen Aktienanteil von 25 Prozent aberkannt. Dies mit der Begründung, dass der Verkauf der Aktien vom heutigen Ehrenpräsidenten des FC Luzern, Walter Stierli, an Bernhard Alpstaeg im Jahr 2015 nicht rechtens erfolgt sei.

Nach der besagten GV wollte Alpstaeg nicht mit den Medien sprechen. Dies holte er Anfang Januar nach:

Quelle: PilatusToday/Andreas Wolf

Wird Alpstaeg zum Lizenz-Verhinderer?

In der Mitteilung macht Bernhard Alpstaeg nochmals seinen Standpunkt deutlich. «Der jetzige Verwaltungsrat der FCL Holding AG ist seiner Aufgabe nicht gewachsen und gefährdet die Zukunft des FC Luzern.»

Deshalb hat der Grossaktionär ein Schreiben an die Swiss Football League versandt. In diesem fordert er die Liga auf, die Vorgänge beim FCL und dessen wirtschaftliche Lage vor der Erteilung der Lizenz für die kommende Saison genau unter die Lupe zu nehmen.

FCL-Verwaltungsrat schweigt

Der FCL-Verwaltungsrat nimmt vorerst keine Stellung zur Strafanzeige, wie es auf Anfrage von PilatusToday und Tele 1 heisst. Der Verein habe bisher noch keine Einsicht in die Strafanzeige gehabt.

(hto/scd)

Quelle: PilatusToday
veröffentlicht: 1. Februar 2023 12:33
aktualisiert: 2. Februar 2023 08:17