Zentralschweiz
Luzern

Staatsanwaltschaft lässt Alpstaeg mit Strafanzeige im FCL-Streit abblitzen

FCL-Aktionärsstreit

Staatsanwaltschaft lässt Alpstaeg mit Strafanzeige abblitzen

Mateo Landolt, 21. August 2024, 14:42 Uhr
Aktionär Bernhard Alpstaeg muss im Streit mit der FCL-Führung eine Niederlage einstecken. (Archivbild)
© Luzerner Zeitung/Eveline Beerkircher
Grossaktionär Bernhard Alpstaeg wirft mehreren Verwaltungsräten des FC Luzern üble Nachrede und Verleumdung vor. Nun hat die Luzerner Staatsanwaltschaft entschieden, diese Vorwürfe nicht weiterzuverfolgen. Bernhard Alpstaeg will den Entscheid nicht anfechten.

Hintergrund ist eine Strafanzeige von Bernhard Alpstaeg gegen zehn Mitaktionäre der FCL Holding und vier Verwaltungsräte. Sie beziehen sich auf Aussagen an Medienkonferenzen im letzten Herbst. Alpstaeg sieht sich dabei in seiner Ehre verletzt und beleidigt.

Nun hat die Luzerner Staatsanwaltschaft entschieden, dass sie die Anzeige nicht weiterverfolgen wird. Das berichtet die «Luzerner Zeitung» unter Berufung auf die Nichtanhandnahmeverfügung. Die Äusserungen drehten sich etwa darum, dass Alpstaeg die FCL-Führung getäuscht haben soll. Er habe gegen die Interessen des Klubs gehandelt. Die Staatsanwaltschaft sieht darin kein strafbares Verhalten. Die Äusserungen würden nicht Alpstaegs ethische Integrität betreffen.

Alpstaeg reicht keine Beschwerde ein

Der Sprecher von Bernhard Alpstaeg, Sacha Wigdorovits, sagt auf Anfrage von PilatusToday und Tele 1, dass man den Entscheid nicht anfechten werde. Dies einerseits, weil die eingereichte Strafanzeige nicht den Kerninhalt von Alpstaegs Forderungen betreffe. Letztere drehen sich darum, dass der Grossaktionär überzeugt ist, nach wie vor Mehrheitsaktionär der FCL Holding zu sein. Die FCL-Führung ist hingegen der Meinung, dass Alpstaeg einen Teil seiner Aktien widerrechtlich erlangt hat.

Andererseits zeichnet sich in den Augen von Alpstaeg / Wigdorovits eine Entspannung im Streit ab. Diese Aussage dürfte auch mit dem am Montag angekündigten Rücktritt von Verwaltungsratspräsident Stefan Wolf zusammenhängen. Die Situation könne sich deshalb verbessern. «Das wollen wir nicht gefährden, indem man Öl ins Feuer giesst», so Sacha Wigdorovits.

Entscheid sei «sehr abenteuerlich»

Nichtsdestotrotz zeigt die Seite Alpstaeg wenig Verständnis für den Entscheid der Staatsanwaltschaft. Dieser sei «extrem abenteuerlich». Sprecher Wigdorovits redet im Weiteren von einem politischen Entscheid.

Weil die Einschätzung der Staatsanwaltschaft nun also nicht angefochten wird, endet also zumindest ein Rechtsstreit beim FCL. Die grössere Frage, jene zum Besitz der Aktien, bleibt aber ungelöst. Und aktuell deutet wenig darauf hin, dass dieser Streit in naher Zukunft und aussergerichtlich gelöst werden kann. Ein Faktor dürfte dabei auch spielen, wer ab dem neuen Jahr Verwaltungsratspräsident beim FCL wird.

Quelle: Luzerner Zeitung
veröffentlicht: 21. August 2024 14:42
aktualisiert: 21. August 2024 14:42