Zentralschweiz

Bilanz Kranzfestsaison 2024: ISV-Schwinger nicht an der Spitze

Schwingen

Bilanz nach Kranzfestsaison: Innerschweizer nicht an der Spitze

Anita von Rotz, 21. August 2024, 08:43 Uhr
Die Innerschweizer um Teamleder Joel Wicki (links) und Pirmin Reichmuth konnten in dieser Saison nicht ganz mit den Bernern und Nordostschweizern mithalten.
© KEYSTONE/Urs Flueeler
Mit dem Bergfest auf der Schwägalp endete am Sonntag die Kranzfestsaison der Schwinger. Zeit Bilanz zu ziehen. Dabei fällt auf: Die Innerschweizer konnten dieses Jahr nicht ganz vorne mithalten.

Es war eine Saison, in der es vonseiten vieler Innerschweizer Hoffnungen immer wieder Absagen für Schwingfeste gab. Schwingerkönig Joel Wicki beispielsweise fehlte am ersten Bergkranzfest der Saison auf dem Stoos. Dies wegen kleineren Blessuren. Unter anderem einer Handgelenkverletzung, die er sich vor dem Luzerner Kantonalen im Training zugezogen hat. Und auch das Nordostschweizer Schwingfest liess der Sörenberger sicherheitshalber aus.

Auch Pirmin Reichmuth musste mehrere Schwingfeste gesundheitsbedingt sausen lassen. Gleich das erste Kantonale der Innerschweiz in Cham verpasste der Lokalmatador. Zudem sagte er das Bernisch Kantonale vor gut zwei Wochen ab, da er seit längerem an Überlastungserscheinungen am Knie leide.

Hoch und Tiefs

Ein weiterer Innerschweizer Eidgenosse hatte diese Saison Hochs und Tiefs: Marcel Bieri. Er gewann das ISAF in Menzingen und als Ersatzschwinger das Nodostschweizer Schwingfest und holte sich den Kranz auf dem begehrten Weissenstein.

Doch auch er wurde von Verletzungen gebremst. Er musste den Brünig-Schwinget danach wegen Beschwerden am Bein absagen.

Es zeichnete sich also bereits während der Saison ab, dass der ISV wahrscheinlich nicht der erfolgreichste Verband dieser Saison werden wird. So ist es nun auch. Die Innerschweizer reihen sich mit acht Siegen hinter dem Nordostschweizer (13 Siege) und dem Berner Teilverband (elf Siege) ein.

Siegreichster Schwinger kommt aus Bern

Auch beim Blick auf den siegreichsten Schwinger der Kranzfestsaison kommt «erst» auf Platz drei ein Innerschweizer. Joel Wicki konnte drei Kranzfeste für sich entscheiden: Das Zuger Kantonale, das Ob- und Nidwaldner Kantonale und sein Heimkantonales in Hasle.

Quelle: Tele 1

Der Erstplatzierte holte sich jedoch gleich doppelt so viele Siege wie Wicki. Sechsmal durfte sich der Berner Fabian Staudenmann als Sieger eines Kranzfests schultern lassen. Der 24-Jährige aus Guggisberg teilte sich nicht nur den Festsieg mit Samuel Giger auf der Schwägalp, sondern gewann zuvor der Reihe nach auch das Mittelländische, das Oberländische, auf der Rigi, das Oberaargauische und das Berner Kantonale. Werner Schlegel folgt in diesem Ranking mit vier Siegen auf Platz zwei.

Wer gewann am meisten Kränze?

In der für die Schwinger relevanten Statistik der Kranzgewinner schwangen nicht die Dominatoren obenaus, sondern eher Vertreter der zweiten Garde – allerdings auch von den beiden dominierenden Verbänden aus Bern und der Nordostschweiz. Matthieu Burger (BKSV) und Domenic Schneider (NOSV) sicherten sich je zehn Kränze. In den Jahren ohne Eidgenössisches Fest (in diesen gibt es einen Kranz weniger zu gewinnen) hatte in den letzten Jahren jeweils maximal ein Schwinger diese Marke geknackt: Kilian von Weissenfluh (2019) und bereits einmal Schneider (2021).

Noch ist die Saison aber nicht vorbei. Im Gegenteil: Mit dem Jubiläumsfest 125 Jahre Eidgenössischer Schwingerverband am Sonntag 8. September in Appenzell steht der Höhepunkt des Jahres noch aus. Am einzigen Treffen der national besten 122 Schwinger in diesem Jahr werden jedoch keine Kränze verteilt. Die Innerschweizer wollen natürlich auch da ihre Stärken zeigen und gross auftrumpfen. Gegen Staudenmann, Giger und Co. wird dies aber sicher keine einfache Aufgabe.

Quelle: PilatusToday
veröffentlicht: 21. August 2024 06:48
aktualisiert: 21. August 2024 08:43