Das lange warten hat ein Ende: Der neue Schweizer Bauernkalender ist da
«Ich fand es schon immer eine tolle Sache und wollte unbedingt einmal dabei sein. Aber ich habe mich nie getraut, mich anzumelden. Das haben dann meine Kolleginnen für mich erledigt», sagt Christina Tschümperlin aus Unteriberg im Kanton Schwyz. Sie ist das «Mai-Motiv» im neuen Schweizer Bauernkalender und freut sich über die Aufmerksamkeit, denn gewohnt ist sie eine solche «Öffentlichkeit», wie sie selbst sagt, nicht: «Ich musste mich dann schon überwinden, zum Fotoshooting zu gehen.»
Aufs Huhn gekommen
Auf ihrem Bild ist sie mit einigen Hühnern abgebildet. Eine besondere Bedeutung hätte das jedoch nicht. Das Motiv sei einfach ein Vorschlag des Foto-Teams gewesen: «Ich war die letzte Frau, die mit dem Fotoshooting dran war. Offenbar hatten sie einfach noch kein Motiv mit Hühnern.» Sie selbst hätte sich aber nicht für dieses Motiv entschieden, gibt sie zu.
Dass sie beim neuen Bauernkalender dabei ist, hielt sie zunächst geheim. Ausser ihrer Kollegin und ihrem Partner hätte niemand davon gewusst. Inzwischen hätten weitere Freundinnen und Freunde das Bild gesehen: «Bislang hat niemand gesagt, dass es schlecht aussehen würde.» Vielmehr seien in ihrem Umfeld alle erstaunt darüber gewesen, dass sie bei sowas überhaupt mitmachen würde. Darüber kann sie aber nur lachen: «Ich war es ja auch selbst.»
«Ich liebe mich selbst»
Eine Zentralschweizerin hat es diesmal sogar zwei Mal in den Kalender geschafft. Orea Amrein aus Beromünster im Kanton Luzern ist nämlich auch auf dem Titelblatt zu sehen. Die gelernte Landwirtin, die bereits Modellerfahrung hat, hatte im Gegensatz zu Christina Tschümperlin kaum Berührungsängste mit der ganzen Angelegenheit: «Ich habe nichts zu verstecken und ich liebe mich selbst. Das klingt für manche vielleicht eingebildet, aber ich bin einfach glücklich mit mir und meinem Körper.» Es sei für sie keine Überwindung gewesen, sich für den Bauernkalender ablichten zu lassen: «Ein wenig Mut braucht es aber natürlich trotzdem, um sich so zu zeigen.» Schliesslich würden Menschen in der ganzen Schweiz diese Bilder sehen.
Dass sie gleich auf dem Titelbild landen würde, hätte sie indes nicht gedacht. Sie wusste bis zuletzt gar nichts davon und hätte erst über Kollegen davon erfahren: «Natürlich macht mich das stolz. Es ist ein sehr sinnliches Bild, ich komme sexy rüber und ich geniesse die positiven Rückmeldungen sehr.»
Auf ihrem Bild ist sie mit einem knappen Kleid und offenherzigem Ausschnitt vor einer Schüssel gefüllt mit Früchten zu sehen. Davor stehen zwei Weinflaschen. Mitreden konnte sie bei diesem Motiv nur wenig: «Mir wurde ein paar Monate vor dem Shooting ein Musterfoto gezeigt und ich durfte sagen, ob das für mich in Ordnung ist oder nicht. Natürlich durfte ich aber auch selbst Ideen einbringen und auch sagen, falls es für mich zu freizügig gewesen wäre. Aber das Grundmotiv stand mehr oder weniger fest.»
«Stehe einfach gerne vor der Kamera»
Auch Marcel Zihlmann aus Sigigen ist mit am Start und ziert im neuesten Kalender den Monat Februar. «Ich stehe einfach gerne vor der Kamera und einen Versuch war es wert», sagt der Sigiger. Er habe sich selbst für das Shooting angemeldet. In seinem Umfeld sei seine Teilnahme erst eher skeptisch aufgenommen worden: «Manche hatten ein wenig Mühe damit, dass ich so viel zeige und sahen den Nutzen dahinter nicht.» Später jedoch sei die Skepsis gewichen und es hätten sich positive Stimmen unter die Kritiker gemischt.
Er habe von Anfang an den Wunsch gehabt mit einem Tier abgelichtet zu werden. Zunächst sei das nicht der Plan der Organisatorinnen und Organisatoren gewesen, aber er habe so lange insistiert, dass diese fast gar nicht mehr drum herum gekommen wären, ihm seinen Wunsch zu erfüllen: «Wenn ich so ein Shooting mache, dann möchte ich mich auch wohlfühlen und das geht halt am Besten, wenn um mich herum Tiere sind mit denen ich arbeiten darf.» Dann sei die Idee mit den Welpen aufgekommen, was ihn sofort begeistert hätte.
Ob pralle Eier, saftige Früchtchen oder verträumter Welpenblick: Unsere Zentralschweizerinnen und Zentralschweizer machen im neuen Bauernkalender eine tolle Figur und zeigen, dass auch Landwirtschaft und «Buurerei» sexy sein kann.
(red)