Tankstelle wirbt mit QR-Code – trotz Handyverbot
Eine PilatusToday-Leserreporterin staunte nicht schlecht, als sie in den vergangenen Tagen bei der Avia-Tankstelle in Ebikon auf eine Werbung aufmerksam wurde. «Jetzt online beantragen», steht rot hinterlegt auf einer Werbetafel für die neue Avia-Volt-Ladekarte. Direkt unterhalb ein QR-Code, der mit dem Handy eingescannt werden kann.
Speziell nur, dass direkt daneben auf einem Kleber ein Handyverbot-Symbol angebracht ist. Was gilt nun? Darf man den QR-Code einscannen oder nicht?
Alte Handy-Akkus am Ursprung der Verbote
Auf Anfrage erklärt Jean-Luc Bonjour, Leiter Tankstellen und Mitglied der GL der Schätzle AG: «Das Handyverbot an Tankstellen stammt von früher, als es noch keine Smartphones, sondern Handys mit Akkus gab, die nicht fest verbaut waren und herausfallen konnten.» Das hätte früher im ungünstigsten Fall zu einer Zündung führen können, was im Bereich einer Tankstelle heikel ist.
In sogenannten Ex-Zonen, das sind Bereiche, in denen zündfähige Konzentrationen von beispielsweise brennbaren Dämpfen auftreten, gilt daher häufig ein Handyverbot. Bei Tankstellen sei dies gemäss Bonjour bis zu einem Meter über dem Boden. «Streng genommen hält man in der Regel das Handy über einem Meter.»
Sehr geringe Gefahrenwahrscheinlichkeit
Folglich sind Handyverbot-Kleber weiterhin häufig an Tanksäulen anzutreffen, auch wenn die Gefahrenwahrscheinlichkeiten sehr nahe bei null liegen.
Es sei gut möglich, dass in Zukunft diese Kleber nicht mehr an Avia-Tankstellen anzutreffen seien, eine gewisse Übervorsicht sei aber auch nicht falsch. Jean-Luc Bonjour bekräftigt allerdings: «Das Einscannen der QR-Codes mit einem Smartphone ist ohne Risiko verbunden.»
(red.)
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