Zentralschweiz
Luzern

Die Geschichte des Rütlischiessens – eine Schweizer Tradition

Schiessen abgesagt

Trotz Nebel und Absage: Gute Stimmung auf dem Rütli

Lisa Beck, 6. November 2024, 19:22 Uhr
Das Rütlischiessen sollte dieses Jahr am 6. November zum 161. Mal stattfinden. Wegen der schlechten Sicht aufgrund des Nebels wurde es jedoch abgesagt. Hinter dem Rütlischiessen gibt es eine lange und traditionsreiche Geschichte, die im Jahr 1859 begonnen hat.

Die Luzerner Feldschützen brachten im Jahr 1859 den Vorschlag, ein Treffen mit den Urner Schützen auf dem Rütli abzuhalten. Bevor dies aber stattgefunden hat, gab es einige Hürden, welche überwunden werden mussten.

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Terminkonflikte und Wetterprobleme

Es musste anderen Veranstaltungen ausgewichen werden, zum Beispiel kam im gleichen Jahr der 100. Geburtstag von Friedrich Schiller dazwischen. Das Rütli war dann stark durch Gäste besucht. Im Jahr 1860 waren die Wetterverhältnisse nicht die richtigen. So dauerte es noch weitere zwei Jahre, bis aus der Idee der Luzerner Feldschützen das erste Rütlischiessen entstand.

1861: Die erste Rütlifahrt

Nach all den Hürden fand im Jahr 1861 nun endlich die Rütlifahrt zum ersten Mal statt. Zwar nahmen mehrheitlich nur Luzerner teil, dennoch kamen auch Schwyzer Schützen an die Rütlifahrt. Die Urner Schützen konnten am Mittwoch vor dem Martini Tag nicht teilnehmen, da in Altdorf der Martini-Markt stattfand.

Zahlreiche Schützen laufen von der Schiffstation Rütli zur Rütliwiese anlässlich des 161. Rütlischiessens am Mittwoch, 6. November 2024 am Vierwaldstättersee.

© KEYSTONE/Philipp Schmidli

Luzern, Uri, Schwyz und Nidwalden nehmen teil

In den nachfolgenden Jahren schlossen sich immer mehr Schützen aus Luzern, Uri, Schwyz und Nidwalden an. Die Schützengesellschaft Luzern sponsorte über zehn Jahre die Rütlifahrt. Im Jahr 1874 wurde der Kredit nicht genehmigt. So entschied sich Nidwalden die Kosten zu übernehmen.

Auf die Einladung der Nidwaldner hin erklärte Obwalden, dass sie nicht teilnehmen können. Doch Hauptmann Eduard Cattani von Engelberg erschien trotzdem mit 13 von seinen Getreuen und legte damit den Grundstein für die spätere Rütlisektion Engelberg.

Gute Stimmung am 161. Rütlischiessen, obwohl die Schützen wegen des Nebels vorerst nicht schiessen können.

© KEYSTONE/Philipp Schmidli

Es beteiligten sich so rund 83 Schützen aus Luzern, Uri, Schwyz, Nidwalden und Engelberg. Im Jahr 1880 wurde der Mittwoch vor dem Martini Tag als das traditionelle Datum des Treffens festgelegt.

Was hat sich verändert?

Heinz Weber, Präsident Schiesskommission, sagt gegenüber PilatusToday und Tele 1: «Es gab keine grossen Veränderungen seit der Gründung des Rütlischiessen. Das einzige was sich ein wenig verändert hat, ist das Schiessprogramm und das mehr Schützen an der Veranstaltung teilnehmen können.» Ebenfalls erwähnt er, dass nur Armeewaffen zugelassen sind.

Nebel macht bei 161. Durchführung Probleme

Dieses Jahr, am 6. November, findet das Rütlischiessen zum 161. Mal statt – oder es hätte stattfinden sollen. Der Nebel macht den Schützen am Mittwoch einen Strich durch die Rechnung. Das Rütlischiessen wurde gegen 10.30 Uhr abgesagt.

Quelle: PilatusToday
veröffentlicht: 6. November 2024 09:31
aktualisiert: 6. November 2024 19:22