4 Jahre Gefängnis gefordert: Überfälle auf die Raiffeisenbanken in der Agglo werden aufgerollt
Die beiden Überfälle sorgten im Jahr 2018 für Aufsehen: Der mutmassliche Bankräuber aus Italien, dem am Freitag in Luzern der Prozess gemacht wird, wurde von den Luzerner Behörden international gesucht.
Der heute 33-Jährige war vor knapp zwei Jahren an der Costa Blanca in Spanien und verhielt sich offenbar auffallend, als er patrouillierende Polizisten bemerkte. Dank eines internationalen Haftbefehls konnte er da im Herbst 2022 festgenommen werden.
«Bewaffnet»
Erstmals zugeschlagen haben soll der Beschuldigte im April 2018 in Ebikon. Wie in der Anklageschrift nachzulesen ist, stellte er sich zunächst brav in die Schlange vor dem Schalter in der dortigen Raiffeisenbank. Als dieser frei wurde, legte er einen Zettel mit folgendem Satz auf die Theke: «ÜBERFALL SOFORT 40000 CHF ODER ICH SCHIESSE.» Dann soll er mit einer Pistolen-Attrappe gespienzelt haben, die laut der Staatsanwaltschaft täuschend echt ausgesehen hatte. Nach weniger als einer Minute soll der Spuk vorbei gewesen sein. Beim Überfall soll er Bargeld in verschiedenen Währungen im Gesamtwert von über 27'000 Franken erbeutet haben.
Action gab es auch beim zweiten Überfall, der dem Mann zur Last gelegt wird. Ende Juli 2018 soll er die Raiffeisenbank in Emmen überfallen haben. Wieder mit einer Pistolen-Attrappe, aber mit einem anderen Vorgehen: Er forderte die Bankangestellten mündlich dazu auf, Geld herauszugeben. So soll er mehrfach «Geld geben» und «Geld, Geld» gesagt haben.
Diesmal sollen es laut den Angaben der Bank knapp 30'000 Franken Beute sein.
Haftstrafe und Landesverweis gefordert
Verletzt wurde bei beiden Überfällen niemand. Weil der Beschuldigte mit seinen Aktionen aber das Bank-Personal massiv traumatisiert und geplant haben soll, die gleiche Bankfiliale in Emmen im Herbst 2018 erneut zu überfallen, fordert die Staatsanwaltschaft eine Gefängnisstrafe von vier Jahren. Zudem soll der Italiener zehn Jahre des Landes verwiesen werden.
Weiter ergeht aus der Anklageschrift, dass der Beschuldigte in Italien lebt und keinen Bezug zur Schweiz hat. Laut der Staatsanwaltschaft war sein einziger Grund, in die Schweiz zu kommen, Delikte zu begehen. Er soll von Kokain und Marihuana abhängig sein.
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