Zentralschweiz
Luzern

CSS-Kundschaft hat zu hohe Prämien bezahlt – nun erhalten sie ihr Geld zurück

600 Leute betroffen

CSS-Kundschaft hat zu hohe Prämien bezahlt – nun erhalten sie ihr Geld zurück

10. September 2024, 15:22 Uhr
Der Hauptsitz der CSS Versicherung in Luzern.
© Roger Rüegger
600 Kundinnen und Kunden der Krankenversicherung CSS wurden in eine falsche Prämienregion eingeteilt und haben jahrelang zu viel bezahlt. Nun erstattet die CSS insgesamt eine halbe Million Franken zurück, doch das volle Ausmass des Fehlers bleibt unklar.

Ein Rentnerpaar aus Luzern hat von der CSS ein Schreiben erhalten, das sie über den Fehler informiert: «Uns ist aufgefallen, dass bei Ihrer Versicherungspolice eine falsche Prämienzone (gesetzlicher Wohnsitz) hinterlegt war. Durch die falsche Prämienzone haben Sie zu viel Prämien bezahlt. Deshalb erstatten wir Ihnen den zu viel bezahlten Betrag zurück.» Zwischen 2019 und August 2024 hat das Paar mehr als 2400 Franken zu viel gezahlt – jährlich im Schnitt über 400 Franken, schreibt die «Luzerner Zeitung».

Die Prämienhöhe hängt neben der Franchise und dem Versicherungsmodell auch vom Wohnort ab, wobei die Unterschiede zwischen den Prämienregionen teilweise sehr gross sind.

Wie konnte dieser Fehler passieren?

Eine Sprecherin der CSS bestätigt, dass schweizweit 600 Personen betroffen sind. Der Fehler sei durch falsche Zuordnungen von Postleitzahlen entstanden. Man habe nun die nötigen Massnahmen ergriffen und Mechanismen eingebaut, damit so etwas nicht mehr passieren könne, so die CSS.

Die Rückzahlung beschränkt sich jedoch nur auf die letzten fünf Jahre, da laut Gesetz eine Verwirkungsfrist von fünf Jahren gilt. Für den Zeitraum davor, in dem das Paar ebenfalls mutmasslich zu viel bezahlt hat, gibt es keine Rückerstattung. Ab wann die Fehler genau auftraten, bleibt unklar.

Weitere rund 1200 Versicherte hatten aufgrund des Fehlers zu tiefe Prämien gezahlt. Wie die CSS mitteilt, würde man von diesen Personen aber keine Nachzahlung anfordern.

CSS verliert viel Geld durch Fehler

Die CSS hat auch umgekehrt Fehler gemacht: Durch eine falsche Prämienregion wurden ebenfalls zu niedrige Prämien berechnet. Eine Rückforderung wird die CSS nicht vornehmen, da das Bundesamt für Gesundheit (BAG) dies wegen des verfassungsmässigen Vertrauensprinzips ablehnen würde. Die CSS bleibt daher auf den zu niedrig berechneten Prämien sitzen – laut ihrer Sprecherin ein Betrag, der über einer halben Million liegt.

(red.)

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Quelle: PilatusToday
veröffentlicht: 10. September 2024 08:17
aktualisiert: 10. September 2024 15:22