Marcel Bieri nach ISAF-Sieg: «Das hätte ich niemals erwartet»
Quelle: Tele 1
Am Schluss standen wohl jene zwei Exponenten im Schlussgang, die dort stehen mussten. Marcel Bieri, der Einheimische aus dem Nachbarsdorf Edlibach. Er, der eine starke bisherige Saison absolvierte. Am Urner und Zuger Kantonalen schaffte es Bieri auf den zweiten Platz. Und vor drei Wochen holte er am Nordwestschweizer Teilverbandsfest in Lausen seinen ersten Sieg in dieser Kategorie.
Es war aber der Verletzung von Joel Wicki geschuldet, dass Marcel Bieri überhaupt am Nordwestschweizerischen antreten konnte. Und damit sind wir beim zweiten Schlussgangteilnehmer: Schwingerkönig Joel Wicki. Der Entlebucher, der bereits dreimal ein ISAF gewinnen konnte. Der Ausnahmeschwinger, der 2024 am Luzerner sowie am Ob- und Nidwaldner Kantonalen gewann. Aber eben auch jener Joel Wicki, der danach verletzt das Stoos-Schwinget verpasste und erst für das ISAF wieder fit war.
Joel Wicki drehte auf
So dominant wie in vergangenen Saisons trat Joel Wicki in Menzingen allerdings nicht auf. Er startete verhalten in den Sonntag, musste zuerst stellen und danach eine 9,75 aufschreiben lassen. Dann folgten allerdings drei Siege, zweimal mit 10 Punkten. Das reichte ihm als Zweitplatzierter hinter Marcel Bieri für die Schlussgang-Teilnahme.
Weiterer Zuger mit aussichtsreichem Tag
Im Tagesverlauf durfte sich insbesondere ein anderer Athlet grosse Hoffnung auf einen Grosserfolg machen: Noe Van Messel. Er kam wie Wicki von einer Verletzung zurück und war bis im fünften Gang in bestechender Form. Van Messel gewann seine ersten vier Kämpfe und musste sich dann Joel Wicki geschlagen geben.
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Daneben waren insbesondere auch Mike Müllestein, Sven Schurtenberger und Samuel Schwyzer lange im Rennen um eine Schlussgang-Teilnahme. Schwyzer klassierte sich nach fünf Gängen sogar punktgleich wie Joel Wicki. Das Rechnungsbüro dürfte Wicki den Vorzug gegeben haben, weil er ohne Niederlage blieb und Schwingerkönig ist.
Dominanz gegen Formstärke
In anderen Jahren wäre Joel Wicki als Favorit in diesen Schlussgang gestartet. Schliesslich gewann er in der Vergangenheit drei Viertel aller Duelle gegen Bieri. Doch einerseits lieferte Marcel Bieri heute vor Heimpublikum die etwas abgeklärtere Performance. Andererseits sprach der bisherige Saisonverlauf eher für ein ausgeglichenes Duell. Am Zuger Kantonalen vermochte Marcel Bieri Joel Wicki gar zu bodigen. Aber das ist Statistik, was zählt ist der Sägemehl-Ring.
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Kurzer ISAF-Höhepunkt
Und dort trumpfte Lokalmatador Marcel Bieri ganz gross auf. Nur 16 Sekunden dauerte das Duell gegen den langjährigen Dominator Joel Wicki. Der Entlebucher wollte attackieren und geriet dabei aus der Balance. Das nutzte Bieri eiskalt aus und legte Wicki platt ins Sägemehl. Jetzt hatte die Freude keine Grenzen mehr. Die Zuschauer brachen in Jubel aus und Marcel Bieri setzte in seiner Heimatgemeinde sogleich zur Wellenbewegung an. Nur drei Wochen nach seinem Sieg am Nordwestschweizerischen holt Bieri sich seinen zweiten Titel an einem Teilverbandsfest.
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