Diese Schwinger musst du am ISAF auf der Rechnung haben
Die Kantonalschwingfeste in der Zentralschweiz sind Geschichte, ebenso die ersten Bergkranzfeste. Doch die Schwingsaison ist noch lange nicht vorbei. Der Juli hält mit dem ISAF in Menzingen (7. Juli), dem Rigi Schwingen (14. Juli) sowie dem Klassiker auf dem Brünig (28. Juli) noch zahlreiche Leckerbissen bereit. Zum krönenden Abschluss findet im September dann noch das Jubiläumsschwingfest des Eidgenössischen Schwingerverbandes statt.
Vor dem Innerschweizer Schwing- und Älplerfest in Menzingen machen wir den grossen Favoriten-Check und sagen dir, welche Schwinger du am Sonntag auf der Rechnung haben musst, wenn es um den Festsieg geht.
Joel Wicki, Sörenberg
Festsiege am Zuger Kantonalen in Cham, Ob- und Nidwaldner Kantonalen in Lungern und am Luzerner Kantonalen in Hasle: Der Schwingerkönig ist furios in die Saison gestartet. Doch eine Verletzung, die sich Wicki im Training kurz vor dem Heimkantonalen zugezogen hatte, stoppte den Sörenberger während eines Monats und verhinderte weitere Ernstkämpfe im Sägemehl.
Am ISAF in Menzingen gibt Wicki nun sein Comeback. Drei Mal konnte der 27-Jährige das Teilverbandsfest der Innerschweizer bereits gewinnen, letztmals vor einem Jahr in Dagmersellen. Trotz fehlender Wettkampfpraxis ist der König ein ganz heisser Anwärter auf den Festsieg. Mit der erfolgreichen Titelverteidigung könnte Wicki das ISAF zum dritten Mal hintereinander gewinnen.
Marcel Bieri, Edlibach
Für den Zuger Schwinger ist das diesjährige ISAF eine spezielle Angelegenheit. Marcel Bieri wohnt in Edlibach, das zur Gemeinde Menzingen gehört, und kennt das Festgelände deshalb bestens. Entsprechend kommt der 29-Jährige bei seinem Heimfest in den Genuss einer extrem kurzen Anreise, die er mit dem Velo in Angriff nehmen wird, wie er im Frühling in der Sendung «Unterwegs» auf Tele 1 verriet.
Quelle: Tele 1
Sportlich läuft es Bieri bisher rund in dieser Saison. Das Zuger und Urner Kantonale schloss er auf Rang 2 ab. Und am Nordwestschweizer Schwingfest in Lausen vor drei Wochen, welches er nur aufgrund der verletzungsbedingten Absage von Joel Wicki bestritt, konnte der Zuger gewinnen – es war sein erster Festsieg an einem Teilverbandsfest. Wieso also nicht am Heim-Teilverbandsfest vor der eigenen Haustüre nachdoppeln?
Domenic Schneider, Friltschen
«Dodo» ist im Schwingsport «Everybody's Darling». Der Thurgauer Hüne, der stolze 145 Kilogramm auf die Waage bringt, wird durch seine sympathische und herzliche Art von Fans und Schwingkollegen gleichermassen geschätzt. Unvergessen auch, als er vor zwei Jahren auf dem Weissenstein seinen Ehering im Sägemehl verlor – kurze Zeit später nach einer grossangelegten Suchaktion glücklicherweise aber wieder an den Finger stecken konnte und wie ein Marienkäfer strahlte.
Domenic Schneider klassierte sich in dieser Saison immer unter den Top 4. Auf dem Stoos lag er bis zur Mittagspause souverän in Führung und beendet das Bergkranzfest schliesslich auf Rang 4f, am Nordostschweizer in Meilen am vergangenen Sonntag schnupperte er gar am Festsieg, musste sich im Schlussgang jedoch Werner Schlegel geschlagen geben. Den bisher einzigen Saisonsieg feierte der 30-Jährige Mitte Mai am Glarner-Bündner.
Adrian Walther, Habstetten
Der Schlussgang-Teilnehmer des letztjährigen Unspunnen-Schwingets zeigt in dieser Saison bisher eine starke Leistung. Das Seeländische in Täuffelen sowie das Mittelländische in Riggisberg konnte der Berner gewinnen, beim Bergfest am Schwarzsee bodigte er Samuel Giger, verlor allerdings den Schlussgang gegen Werner Schlegel.
Schwingt der 22-Jährige auch am ISAF in Menzingen so stark wie in den ersten Monaten der laufenden Saison, ist mit dem Berner definitiv zu rechnen. Zu seinem Nachteil werden könnte ihm höchstens, dass er als Gast lediglich einer von zwei Schwingern aus dem Bernisch-Kantonalen Schwingerverband ist und damit quasi auf sich selbst gestellt ist.
Das Anschwingen am Innerschweizer Schwing- und Älplerfest startet um 7.30 Uhr, der Schlussgang ist auf 17 Uhr angesetzt.
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