«Es war eine sehr schwere Zeit»: FCL-Abwehrchef Burch ist zurück
«Es geht mir gut, viel besser als auch schon. Ich freue mich, dass ich wieder spielen kann und der Körper mitmacht.» Es sind Worte, die man Marco Burch sofort abnimmt. Denn er sagt sie mit einer gewissen Demut – und strahlt über beide Ohren. Dem 22-Jährigen ist anzumerken, dass er erleichtert ist, zurück auf dem Fussballplatz zu sein.
Rückblendende: Es war ein Zweikampf im Training, der Marco Burch zum Verhängnis wurde. Ende Januar, just nachdem die lange Winterpause zu Ende und das erste Meisterschaftsspiel im neuen Jahr absolviert war, verletzte sich der Innenverteidiger am rechten Fuss. Diagnose: Kapsel- und Bandverletzung am rechten Sprunggelenk.
Der FCL rechnete mit einer mehrwöchigen Pause. Am Schluss wurden fast zweieinhalb Monate daraus. «Es war eine sehr schwere Zeit», blickt Burch zurück. «Ich fühlte mich nach der langen Vorbereitung sehr gut und stand gegen den FCZ 90 Minuten auf dem Platz. Daher kam die Verletzung zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt.»
Verletzung schlägt auch aufs Gemüt
Statt Mannschaftstraining und weitere Einsätze in der Super League hiess es nun plötzlich Verletzung auskurieren, sich körperlich fit halten und langsam mit dem Wiederaufbau beginnen. Dies musste der FCL-Abwehrchef nicht allein. Er trainierte oft mit Teamkollege Jakub Kadak, der sich im Herbst das Kreuzband gerissen hatte.
Dennoch machte die Sprunggelenk-Verletzung dem jungen FCL-Verteidiger ziemlich zu schaffen, – auch mental: «Ich hatte ein paar Tage, die gar nicht gut waren und mich ‹angeschissen› haben. Entsprechend brauchte ich Hilfe.» Trotz oder vielleicht auch gerade wegen dieser Schwierigkeiten habe er versucht, nicht das grosse Ganze aus den Augen zu verlieren.
Mit angezogener Handbremse in Zweikämpfe
Entsprechend gross war die Erleichterung, als Marco Burch dann wieder ins Mannschaftstraining einsteigen konnte. Aber auch da habe es einige Zeit gebraucht, bis er wieder der «Alte» war, vor allem in Bezug auf sein Zweikampf-Verhalten.
«Zu Beginn musste ich mich überwinden, richtig in die Zweikämpfe zu gehen. Ich ging ihnen teilweise fast aus dem Weg. Irgendwann kam dann aber der Punkt, an dem ich mir sagte: Da musst du jetzt durch.» In der Folge machte der FCL-Abwehrchef laufend Fortschritte.
Schritt für Schritt zurück auf den Fussballplatz
Diese machten es möglich, dass er Ende März erstmals seit seiner Verletzung wieder in einem Match auf dem Fussballplatz stehen konnte, im Testspiel gegen Bellinzona. Im nachfolgenden Meisterschaftsspiel gegen Sion schaffte es Burch allerdings nur aufs Matchblatt.
Ein Einsatz in der Super-League-Partie gegen die Walliser wäre zu früh gewesen. «Es war eine schwierige Woche, in der ich immer wieder Schmerzen im Fuss hatte. Daher haben wir entschieden: Wenn ich nicht zu 100 Prozent fit bin, nehme ich besser auf der Ersatzbank Platz.»
Anführer einer rein luzernischen Abwehr?
Von der Ersatzbank zurück in die Startelf: Dies schaffte Marco Burch eine Woche später. Gegen den Aufsteiger Winterthur konnte der 22-Jährige sein Comeback in der Super League geben. Und dieses glückte nicht nur resultatmässig, sondern auch gesundheitlich. Burch spielte durch.
«Klar hatte ich nach dem Spiel etwas mehr Schmerzen als sonst. Aber sie hielten sich in Grenzen.» Aus diesem Grund will der Obwaldner auch beim kommenden Heimspiel gegen den Schweizer Meister FC Zürich wieder von Beginn weg ran.
Eine Nachricht, die auch den Trainer Mario Frick freuen dürfte. Denn mit Martin Frydek, Ismajl Beka, Mo Dräger und Denis Simani sind gleich vier Verteidiger gesperrt. Daher ist nicht auszuschliessen, dass am Wochenende vier junge Luzerner Eigengewächse die Abwehr bilden werden – mit dem 22-jährigen Burch als Anführer.