«Manchmal hatte ich Zweifel» – Simani kann auch Tore schiessen
Im 83. Spiel in der höchsten Schweizer Liga war es endlich soweit: FCL-Abwehrchef Denis Simani trifft in der 85. Spielminute zum zwischenzeitlichen 2:1 für die Luzerner. Und erlöst damit nicht nur die FCL-Fans im heimischen Stadion, sondern beendet auch eine lange persönliche Durststrecke.
Zwischen Selbstzweifel und Abschlusspech
«Das Leben hat sich nicht verändert. Aber ich habe recht lange auf mein erstes Tor gewartet. Ich bin extrem froh, dass es so ein wichtiges war», sagt Simani. Auch ein paar Tage nach seinem Premieren-Treffer ist dem 32-Jährigen die Erleichterung anzusehen. Der Stolz und die Freude sind noch immer gross.
«Manchmal hatte ich Zweifel, dass ich das Toreschiessen verlernt habe. Denn bei Vaduz habe ich ab und zu getroffen.» Er hätte gedacht, dass er öfters treffen werde. Doch irgendwie wollte es bisher einfach nie klappen, trotz teils guten Möglichkeiten. «Mal traf ich die Latte, dann parierte der Goalie oder rettet der Gegenspieler auf der Linie.»
Flipperkasten-Tor statt «Traumkiste»
Nun ist der Bann gebrochen und Simani hat endlich sein erstes Super-League-Tor. Es war zwar nicht das allerschönste – der Ball prallte nach einem Corner und anschliessendem Kopfball an seinen Oberschenkel und von dort ins Tor. Doch das ist dem FCL-Abwehrchef egal, auch wenn er offen zugibt: «Klar hätte ich gerne eine Traumkiste geschossen.»
Traumkiste hin oder her: Simani hat sich sein Premieren-Tor in den vergangenen Tagen immer wieder zu Gemüte geführt: «Jetzt lege ich das Video aber zur Seite und schaue es mir erst in der Winterpause wieder an.» Doch das Video dürfte die einzige Erinnerung an seinen ersten Super-League-Treffer bleiben.
Kein Bier spendiert, sondern 2 Tage frei erhalten
«Das Trikot habe ich meinem kleinen Bruder geschenkt. Und den Ball würde ich nur nach Hause nehmen, wenn ich mal einen Hattrick erziele. Aber das wird wahrscheinlich nicht passieren», meint Simani und schmunzelt. Viel wichtiger als physische Erinnerungen sind dem Luzerner Abwehrchef ohnehin die Gratulationen, die er seit Sonntag erhalten hat.
Und wie sieht es mit seinem jetzigen Teamkollegen aus? Hat er sich bei ihnen mit einer spontanen Party mit Bier und Pizza in der Kabine bedankt? «Nein», sagt Denis Simani, «die Belohnung war, dass wir nach dem Sieg gegen Winterthur zwei Tage frei erhielten.» Da sei sicher der eine oder andere Spieler «auf der Gasse» gewesen.
Gespräche über Vertragsverlängerung in der Winterpause
Doch mittlerweile gilt der volle Fokus wieder dem Fussball. Denn bereits am Sonntag steht das nächste Meisterschaftsspiel auf dem Programm. Der FCL ist auswärts bei Lugano zu Gast, der derzeit fünf Punkte hinter den Luzernern klassiert ist. «Wir werden von Beginn weg mit viel Energie ins Spiel starten und auf 3 Punkte spielen», verspricht der FCL-Abwehrchef.
Wie lange Simani mit dem FCL noch auf Punktejagd gehen wird, ist aktuell noch offen. Sein Vertrag läuft Ende Saison aus. «Wir sind in Gesprächen mit Sportchef Remo Meyer. Ich will mich jetzt aber auf die letzten drei Spiele des Jahres konzentrieren. Diese sind wichtig. Im Winter werden wird zusammensitzen und das Ganze besprechen.»
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