Zentralschweiz
Luzern

Kanton beantragt Kapitalerhöhung bei der Luzerner Psychiatrie

60 Millionen Franken

Kanton beantragt Kapitalerhöhung bei der Luzerner Psychiatrie

29. Oktober 2024, 06:18 Uhr
Das Gebäude der Psychiatrischen Klinik St. Urban der Luzerner Psychiatrie. (Archivaufnahme)
© Keystone/URS FLUEELER
Der Kanton Luzern soll als Eigner der Luzerner Psychiatrie AG (Lups) sein Aktienkapital von 37,2 Millionen Franken auf 60 Millionen Franken erhöhen. Damit will der Kanton die Investitionsfähigkeit der Lups stärken, wie die Regierung am Dienstag mitteilt.

Die Aktienkapitalerhöhung im Umfang von 22,8 Millionen Franken sei erforderlich, weil die Luzerner Psychiatrie AG die Mittel für die anstehenden Investitionen nicht vollständig aus dem Betriebsertrag erwirtschaften könne, teilte die Kantonsregierung mit.

66 Millionen für Sanierungen und Neubauten

So habe die Lups bis Ende 2022 Sanierungsvorhaben und Neubauten am Standort St. Urban im Umfang von 66 Millionen Franken realisiert und im Auftrag des Kantons das Wohnheim Sonnegarte in St. Urban mit 34 Millionen finanziert. Dieses Wohnheim für geistig- und mehrfach beeinträchtigte Menschen gehöre aber nicht zum eigentlichen Kernauftrag der Luzerner Psychiatrie AG, schreibt die Regierung in ihrer Botschaft ans Kantonsparlament.

Die Aktienkapitalerhöhung sei ferner nötig, um den steigenden Bedarf an psychiatrischen Behandlungen im Kanton Luzern anbieten zu können, wird Gesundheits- und Sozialdirektorin Michaela Tschuor in der Mitteilung zitiert. Zudem stünden verschiedene bauliche Investitionen in der Stadt und Agglomeration Luzern an. Als weiteren Grund für die Aufstockung des Kapitals listet der Kanton die Tarife der Krankenversicherer auf, die «zu tief» seien.

Hohe Verluste und drohende Eigenkapitalprobleme

Die Lups hat 2023 einen Verlust von 4,5 Millionen Franken erlitten, das Budget 2024 weist laut Botschaft einen Verlust von 3,1 Millionen Franken aus. Auch in den Jahren 2025 und 2026 rechnet die Luzerner Psychiatrie AG mit Aufwandsüberschüssen.

Die Eigenkapitalquote der Luzerner Psychiatrie beträgt per Ende 2023 31,38 Prozent. Eine Quote von unter 40 Prozent sei gemäss Eignerstrategie des Regierungsrates als auch aus Sicht als Kapitalgeber zu tief, heisst es in der Botschaft.

Laut Mitteilung wird das Kantonsparlament voraussichtlich in der Januarsession 2025 über die beantragte Kapitalerhöhung von 22,8 Millionen Franken befinden.

Die Luzerner Psychiatrie AG bietet stationäre Psychiatrie mit Spitalbetrieben in Luzern, St. Urban und Kriens an und beschäftigt rund 1400 Mitarbeitende. Im Rechnungsjahr 2023 erzielte die Lups laut Botschaft einen Umsatz von rund 150 Millionen Franken.

(sda)

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Quelle: PilatusToday
veröffentlicht: 29. Oktober 2024 06:18
aktualisiert: 29. Oktober 2024 06:18