«Überrascht und enttäuscht»: Deshalb darf Jashari nicht zum FCB wechseln
Quelle: PilatusToday/Andreas Wolf
«Es wird zu keinem Verkauf von Ardon Jashari zum FC Basel kommen.» Mit diesen Worten hat FCL-Sportchef Remo Meyer am Donnerstag klipp und klar gesagt, was Sache ist. Das 20-jährige Eigengewächs darf nicht zum Ligakonkurrenten wechseln.
«Wollen Konkurrenz nicht stärken»
Der Grund für die Haltung des FCL ist schnell erklärt: Der Verein hätte vor ein paar Jahren beschlossen, dass Schlüsselspieler und Leistungsträger nicht mehr innerhalb der Super League verkauft werden – egal, wie viel Geld geboten wird.
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«Wir sind verantwortlich für unsere sportliche Klubentwicklung und haben unsere eigenen Ambitionen und Ziele. Wir wollen uns nicht selbst schwächen und die Konkurrenz stärken», führt Meyer aus. Deshalb habe sich ein Wechsel zum FCB definitiv erübrigt.
Geld spielt keine Rolle
Aber bleibt der FCL auch hart, wenn die Basler noch 1 bis 2 Millionen Franken mehr in die Zentralschweiz überweisen würden? Bereits jetzt ist von einer Rekordsumme von 5 Millionen Franken die Rede, die der FCB bereit sein soll zu zahlen. «Ja», versichert der Sportchef, «es handelt sich um einen Grundsatzentscheid des Klubs.»
Erste Gespräche mit den Verantwortlichen des FC Basel gab es laut Remo Meyer vor einer Woche, am Donnerstag. Dann hätten die Luzerner erstmals erfahren, dass es bereits Gespräche mit Jashari gab und sich die beiden Parteien einig sind. Zuvor hätten sie weder der FCB noch der Spieler selbst über die Verhandlungen informiert.
Enttäuschung ist gross
«Ein Wechsel innerhalb der Schweiz war bis am vergangenen Donnerstag nie ein Thema. Deshalb war das absolutes Neuland für uns.» Dass Ardon Jashari in der laufenden Woche mit einem Zeitungsinterview seine Wechselabsichten öffentlich bekräftigte und damit zusätzlich Öl ins Feuer goss, kommt bei den Verantwortlichen des FCL gar nicht gut an.
«Wir waren sehr überrascht und enttäuscht über dieses Vorgehen.» Das Interview sei nicht über den FC Luzern gelaufen, was sonst üblich ist. Doch die Seite von Ardon Jashari habe bereits damit gedroht, an die Öffentlichkeit zu gehen. Deshalb seien sie etwas darauf vorbereitet gewesen, sagt Meyer. «Es ist alles noch sehr frisch.»
Frick entzieht Jashari die Captain-Binde
Enttäuscht über das Wechseltheater ist auch FCL-Trainer Mario Frick. «Ardon reisst im Moment alles ein, was er sich in den vergangenen eineinhalb Jahren aufgebaut hat. Deshalb muss er nun mit den Konsequenzen leben.» Eine dieser Konsequenzen ist, dass Frick Jashari per sofort als Captain abgesetzt hat. Sein Nachfolger wird Max Meyer.
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«Nach diesem Interview ist es nicht mehr haltbar, dass Ardon weiterhin Captain unserer Mannschaft ist.» Dennoch nimmt Frick seinen Schützling auch etwas in Schutz: «Er hat sehr viele Einflüsterer, die versuchen, ihn zu beeinflussen. Und mit 20 Jahren bist du vielleicht noch nicht so gefestigt, um die möglichen Konsequenzen abzuwägen.»
Vorerst kein Thema mehr für die 1. Mannschaft
Doch das Entziehen der Captain-Binde ist nicht die einzige Strafe für Jashari. Sein Trainer sagt, dass der 20-Jährige am Samstag beim Saisonstart gegen Winterthur nicht im Aufgebot der Luzerner stehen wird. Als Grund wird unter anderem sein Trainingsrückstand aufgrund der U21-EM ins Feld geführt.
Wie lange Jashari kein Thema mehr für den FCL ist, hänge ganz von ihm ab: «Es liegt nun an Ardon, einen Schritt auf uns zuzumachen und zu zeigen, dass er sich wieder ins Team integrieren möchte», sagt Mario Frick. «Wenn das passiert, wird er sicher eine zweite Chance erhalten.» Gleichzeitig stellt der Trainer aber auch klar: «Wenn Ardon so weitermacht wie aktuell, wird er kein Thema mehr sein für uns.»
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