Mit dem Zug ins Tessin: FC Luzern geht im Cup neue Wege
Für einmal gibt sich der FC Luzern ziemlich zurückhaltend, was den Schweizer Cup angeht. Nachdem in den vergangenen Jahren stets der Titel als Ziel ausgerufen wurde, spuckt man in dieser Saison leisere Töne. Man wolle im Cup überwintern, sprich mindestens die Viertelfinals erreichen, liessen die Verantwortlichen vor dem Saisonstart verlauten.
Entsprechend schickt FCL-Trainer Mario Frick am Samstag gegen Mendrisio aus der 1. Liga die bestmögliche Mannschaft aufs Feld. «Es ist nicht der Moment für Experimente. Auch wollen wir im Hinblick aufs Winterthur-Spiel in einer Woche im Rhythmus bleiben. Deshalb werden wir mit der Stammelf spielen.» Damit wird wie gewohnt Pascal Loretz und nicht Ersatzgoalie Vaso Vasic zwischen den Pfosten stehen.
Aus Fehlern gelernt
Der Cup und der FCL ist keine Liebesbeziehung mehr. 2021 noch Cupsieger und im Folgejahr erst im Halbfinal ausgeschieden, war in den beiden vergangenen Saisons jeweils bereits im Achtelfinal Schluss – beide Male gegen unterklassige Teams. 2023 musste man sich Thun im Elfmeterschiessen geschlagen geben, im vergangenen November unterlag man Delémont mit 0:1.
«Es geht um Wiedergutmachung. Der Cup ist für uns und die Fans sehr wichtig. Du kannst das Spiel nicht wiederholen, es gibt nur eine Chance. Diese wollen wir packen und eine Runde weiterkommen.» Weiter betont Frick, man hätte aus den Fehlern gelernt. «Wir haben in dieser Saison einen komplett anderen Teamspirit. Deshalb bin ich überzeugt, dass wir am Samstag keinen Spieler auf dem Platz haben werden, der den Gegner unterschätzen wird.»
Mit dem Zug statt Car ins Tessin
Bei weit entfernten Auswärtsspielen reist der FC Luzern in der Regel bereits am Tag vor dem Spiel an, so zum Beispiel auch am vergangenen Wochenende beim Meisterschaftsspiel gegen Lugano. Im Cup gegen Mendrisio verzichtet der FCL für einmal auf eine verfrühte Anreise. Zudem reist das Team nicht wie üblich mit dem Car, sondern erstmals seit der Europacup-Quali gegen Sassuolo vor acht Jahren wieder mit dem Zug an eine Auswärtspartie.
«Die Hauptüberlegung ist, dass wir so dem Stau am Gotthard aus dem Weg gehen. Wenn wir erst am Matchtag anreisen und sich ein Unfall oder ähnliches ereignet, riskierst du, dass du zu spät kommst oder die Spieler müde sind.» Aus diesem Grund reise man bewusst schon am Morgen ab. «Weiter ist die Anreise mit dem Zug auch eine schöne Abwechslung für die Spieler. Deshalb kommt das gerade gelegen», so Frick.
Nur auf den öffentlichen Verkehr setzt der FCL aber auch rund um das Cup-Spiel nicht. Die Rückreise treten die Luzerner wie gewohnt mit dem Car an. Weil der Match gegen Mendrisio erst um 18 Uhr angepfiffen wird, könnte es knapp werden, den letzten Zug nach Luzern rechtzeitig zu erreichen. Speziell, wenn die Luzerner im Tessin Überzeit machen müssten, was Frick tunlichst vermeiden will. «Eine Verlängerung oder ein Elfmeterschiessen ist nicht eingeplant. Wir wollen nach 90 Minuten weiterkommen.»
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