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Luzern

Remo Meyer über Transfersommer und Grbic-Rückkehr zum FC Luzern

Transfer-Bilanz

FCL-Sportchef Meyer: «Die Mannschaft hat eingeschlagen»

Daniel Schmuki, 13. September 2024, 06:20 Uhr
FCL-Sportchef Remo Meyer hat intensive Wochen erlebt. (Archivbild)
© KEYSTONE/Urs Flueeler
Seit dieser Woche ist das Transferfenster auch in der Super League geschlossen. Der FC Luzern hat einen turbulenten Sommer mit zahlreichen Wechseln erlebt. Im Interview zieht FCL-Sportchef Remo Meyer Bilanz und verrät, wie die Rückkehr von Adrian Grbic doch noch möglich wurde.

Seit vergangenem Jahr müssen die Schweizer Profiklubs ihre nationalen und internationalen Transfers nicht mehr wie in den Vorjahren bis zum 31. August abschliessen. Neu haben sie eine Woche länger Zeit, um potenzielle Verstärkungen zu verpflichten. Seit Montag um Mitternacht ist das Transferfenster nun aber geschlossen.

Der FC Winterthur hat am sogenannten «Deadline Day» nochmals zugeschlagen und Ex-Nati-Spieler Fabian Frei vom FC Basel zurück auf die Schützenwiese geholt. Der FC Luzern hingegen verzichtete auf einen Last-Minute-Transfer, hielt aber bis zuletzt die Augen offen nach möglichen neuen Spielern, wie Sportchef Remo Meyer im Gespräch verrät.

Remo Meyer spricht über den vergangenen Transfersommer, die Rückkehr von Adrian Grbic und die Kaderbreite der Luzerner. (Archivbild)

© PilatusToday

PilatusToday: Wie zufrieden sind Sie, wenn Sie auf die zu Ende gegangene Transferperiode zurückschauen? Konnten Sie sich im Sommer alle Wünsche erfüllen?

Remo Meyer: Alle Wünsche kann man nie erfüllen, aber wir sind zufrieden. Ich denke, wir haben interessante, spannende Spieler dazubekommen, die Leadership und Mentalität mitbringen und sich relativ schnell integriert haben. Es sind mental positive Typen mit Ecken und Kanten.

Was für eine Note geben Sie sich als Sportchef für die getätigten Transfers?

Ich gebe mir selbst nie Noten, aber die Bilanz fällt fürs Erste sehr positiv aus. Es war ein intensiver und schwieriger Sommer, weil wir einige Stammspieler verloren haben. Es gab einige Wechsel – mit Ausleihgeschäften gegen 20 Abgänge, hinzu kamen 10 Neuzuzüge. Ich denke, wir haben gut zusammengearbeitet im Team mit der Scouting-Abteilung und dem Trainer-Staff.

Der FCL liegt in der Meisterschaft nach 6 Spielen mit 11 Punkten auf dem 3. Platz. Kann man mit Blick auf die Tabelle also sagen, die neuen Spieler haben eingeschlagen?

Es geht nicht um Transfers oder die neuen Spieler, es geht um das gesamte Team. Die Mannschaft hat im Moment eingeschlagen. Sie macht das gut, hat einen guten Zusammenhalt und eine tolle Arbeitseinstellung. Harte Arbeit wird belohnt. Das Team hat zusammen eine tolle Vorbereitung absolviert und sich nach dem schwierigen Startspiel gegen Servette (1:2-Niederlage – Anm. d. Red.) peu à peu an die Resultate und Punkte herangekämpft.

Trainer Mario Frick kritisierte nach der vergangenen Saison unter anderem die Teamchemie. Hat man bei Neuverpflichtungen wie Andrejs Ciganiks oder Stefan Knezevic deshalb bewusst darauf geachtet, dass sie auch vom Charakter her ins Team passen?

Ja, wir haben sicher unsere Lehre daraus gezogen. Es ist etwas vom matchentscheidendsten, dass die Chemie in einer Mannschaft stimmt. Ich denke, wir haben nun eine gesunde Mischung gefunden.

FCL-Sportchef Remo Meyer hat gut Lachen: Seine Transfers haben bisher eingeschlagen. (Archivbild)

© Luzerner Zeitung/Patrick Hürlimann

Welcher Neuzugang hat Sie bisher am meisten überzeugt? Oder ist es mehr das Kollektiv, welches Ihnen derzeit besonder Freude bereitet?

Sämtliche Neuzugänge kamen schon zu relativ vielen Einsatzminuten, aber es steht schon das Kollektiv im Vordergrund. Ich habe besonders Freude, wie das Team funktioniert. Das ist immer das Allerwichtigste und da hat jeder Spieler – seien das die neuen Jungen, die Arrivierten oder die Neuverpflichtungen. Das Team muss funktionieren, die Mischung muss stimmen.

Vergangene Woche konnte man die Rückkehr von Adrian Grbic bekannt geben, der für die Rückrunde noch an die Luzerner ausgeliehen war. Wie ist der Transfer möglich geworden? Finanziell kann der FCL kaum das Gleiche bieten wie sein bisheriger Verein Lorient.

Nein, bei weitem nicht, das ist klar. Da mussten alle Abstriche machen – der abgebende Verein und der Spieler. Aber ich denke, die sportlichen Argumente waren das Wichtigste für den Spieler, dass er sich schliesslich für uns entschieden hat. Adrian hat ja schon zum Ende der vergangenen Saison gesagt, als wir ihn in Luzern verabschiedet hatten, dass er gerne hier bleiben würde. Wir freuen uns sehr, dass die Rückkehr zustande gekommen ist.

Quelle: Tele 1

Der neuverpflichtete Stürmer Sinan Karweina fällt mit einer Muskelverletzung bis Ende Jahr aus. Ist der Kader genug breit, um solche und weitere Ausfälle aufzufangen?

Wir haben mit 24 Spielern sicher nicht einen zu grossen Kader. Wir haben uns aber bewusst dafür entschieden. Verletzungen unter Spielern gibt es immer wieder. In den vergangenen Tagen haben wir auch geschaut, ob wir Sinan ersetzen können. Gepasst hat sportlich wie finanziell aber nichts. Verletzungen sind immer auch eine Chance für andere oder teilweise auch jüngere Spieler. Und wir haben auch in der 2. Mannschaft interessante Spieler. Für uns hat der Kader im Moment aber eine gesunde Grösse – mit sicher weniger Marge als auch schon.

Stehen nach dem intensiven Transfersommer nun bald Ferien an oder wann können Sie sich ein paar Tage von den Strapazen erholen?

So richtig abschalten konnte ich in den vergangenen zwei bis drei Monaten nicht, das ist so. Aber es ist bekannt, dass im Haupttransferfenster im Sommer immer am meisten los ist für den Sportchef. Das ist zwar intensiv, aber auch sehr interessant. In den beiden nächsten Nationalmannschafts-Pausen im Oktober und November werde ich mir sicher etwas Zeit rausnehmen, damit ich ein bisschen abschalten kann. Das war beim jüngsten Nati-Zusammenzug nicht möglich, weil das Transferfenster noch bis Montag geöffnet war.

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Quelle: PilatusToday
veröffentlicht: 13. September 2024 06:09
aktualisiert: 13. September 2024 06:20