SBB-Mitarbeiter äussert sich nach Schlägerei-Video
Der SBB-Mitarbeiter (43), zweifacher Familienvater aus Luzern, erklärt gegenüber «Blick», wie es zum Vorfall aus dem Video kam. Er arbeitet seit 14 Jahren für die SBB, es habe nie irgendwelche Vorkommnisse gegeben und «plötzlich kommt ein Betrunkener daher und zerstört einfach alles!»
SBB-Mitarbeiter und Kollegen wurden angepöbelt
Wie der 43-Jährige der Zeitung erzählt, habe der junge Mann sich geweigert, den Anweisungen der SBB-Mitarbeitenden zu folgen und den Zug aufgehalten, indem er einen Fuss zwischen die Türen hielt.
Quelle: 20Minuten/Szene_esch.luzern
Dann habe der Passagier angefangen, die SBB-Mitarbeiter anzupöbeln. «Er beschimpfte und drohte uns. Ausserdem kam er uns mehrmals zu nahe. Ich nahm ihn als Gefahr wahr», so der Kontrolleur zu «Blick». Er habe nie gewollt, dass es so eskaliere.
Auf die Prügelei selbst dürfe er nicht eingehen – er verweist auf die SBB. Die Polizei habe das Video, welches das Geschehen «von A bis Z dokumentiert». Er wolle sich nicht aus der Verantwortung ziehen und fühle sich schrecklich. «Ich wollte weder dem jungen Mann noch den SBB auf irgendeine Weise schaden. Mein Ziel war es, meine Kollegen und mich vor seinen Angriffen zu schützen.»
Augenzeugen melden sich
Wie der Familienvater «Blick» erzählt, ist seine grösste Angst die Kündigung. Aktuell sei er freigestellt. Er habe zwei junge Kinder und sei der Hauptverdiener in der Familie. «Ausserdem habe ich wirklich mein ganzes Herzblut in meinen Beruf als Kundenbegleiter gesteckt», so der 43-Jährige.
Mittlerweile sind im Internet Kommentare von Augenzeugen aufgetaucht, wie «Blick» berichtet. Der junge Pöbler habe die Eskalation gesucht. Der Kontrolleur sei mehrmals angegriffen worden und habe sich auch immer wieder zurückgezogen. Als es zu den Schlägen im Video gekommen ist, habe der 43-jährige SBB-Mitarbeiter sich selbst verteidigt, wenn auch nicht gerade auf die beste Art und Weise, so eine Tiktok-Userin.
«Jeder Mensch hätte so reagiert»
Der Kontrolleur habe lange versucht, dem Pöbler aus dem Weg zu gehen, so ein 24-Jähriger aus Hochdorf gegenüber "Blick", der den Vorfall in der Nacht auf Sonntag miterlebt hat. Der Fahrgast sei dem SBB-Mitarbeiter nachgelaufen und nahe gekommen. Dann sei alles schnell gegangen. Der Pöbler habe den Kontrolleur angreifen wollen, nachdem dieser ihn mit einem Schupser auf Abstand halten wollte.
Der Augenzeuge ist sich sicher: «Jeder Mensch hätte so reagiert. Egal, wie professionell man ist. Irgendwann brennen die Sicherungen durch.»
(red.)