FCL winkt die Tabellenführung: «Das blenden wir total aus»
Ein Spitzenkampf mit Luzerner Beteiligung? Das gab es bereits vor nicht einmal einem Jahr. Im vergangenen Oktober duellierte sich der zweitplatzierte FCL mit dem Tabellenführer FC Zürich. Die Partie ging aus Luzerner Sicht diskussionslos mit 1:4 verloren, unter anderem auch wegen zwei Patzern des sonst so sicheren FCL-Keepers Pascal Loretz.
Nun kommt es am Sonntagnachmittag erneut zu einem Spitzenspiel zwischen dem FCL und Zürich. Diesmal jedoch nicht in der Luzerner Swissporarena, sondern im Zürcher Letzigrund. Ansonsten sind die Vorzeichen ähnlich: Der FCZ ist Tabellenführer, die Luzerner liegen auf Platz 2. Mit einem Sieg könnte der FCL die Zürcher überholen und an der Tabellenspitze ablösen.
Spitzenspiel? Für Frick nebensächlich
«Aufgrund der Erfahrung in der vergangenen Saison blenden wir das total aus. Es bringt nichts, wenn wir uns auf etwas fokussieren, das passieren könnte, obschon das Spiel noch nicht einmal stattgefunden hat. Meistens bringt dies kein Glück», sagt FCL-Trainer Mario Frick. Ganz kalt lässt die mögliche Tabellenführung das Team dann aber doch nicht.
«Ich gehe davon aus, dass die Spieler dies untereinander sicher diskutieren. Sie schauen die Tabelle natürlich auch an.» Generell will Frick die Bezeichnung Spitzenspiel zum aktuellen Zeitpunkt nicht überbewerten. Es sei noch sehr früh in der Saison. «Zudem haben Zürich und andere Teams noch ein Spiel weniger ausgetragen. Daher ist die Tabelle nicht sehr aussagekräftig.»
Kritikern das Maul gestopft
Vor der neuen Saison genoss der FC Luzern bei vielen Beobachtern nicht viel Kredit: zu viele Abgänge von gewichtigen Spielern, zu wenig Erfahrung im Kader oder die Jungen noch nicht bereit für den nächsten Schritt. Dies und Ähnliches war immer wieder zu hören. Doch das Team von Mario Frick liess sich von diesen kritischen Stimmen nicht verunsichern und gibt die Antwort Woche für Woche auf dem Platz.
Doch was ist das Erfolgsrezept der Luzerner, dass es derzeit – trotz namhafter Abgänge – wie am Schnürchen läuft? Frick macht unter anderem den Teamgeist dafür verantwortlich: «In der Kabine stimmt es einfach. Jeder geht füreinander, glaubt an sich und an seine Mitspieler. Niemand stellt das Ego über die Mannschaft. Das hat uns in den bisherigen Spielen ausgezeichnet.»
Ein weiterer Grund seien neuverpflichtete Führungsspieler wie Andrejs Ciganiks, Sinan Karweina oder Stefan Knezevic: «Wir haben mit ihnen extrem viel Siegeswille erhalten. Diese Typen tun uns sehr gut. Deshalb stehen auch die Fans komplett hinter uns und können sich mit der Mannschaft identifizieren.»
Luzerner Tormaschinerie läuft auf Hochtouren
Last but not least ist es sicher auch der Effizienz zu verdanken, dass der FCL an der Tabellenführung schnuppert. Nachdem vergangene Saison die letzte Konsequenz vor dem Tor praktisch nach jedem Spiel bemängelt wurde, gibt es in der laufenden Spielzeit deutlich weniger daran auszusetzen. «Wir brauchen weniger Chancen als vergangene Saison», stellt auch Mario Frick fest.
14 Treffer haben die Luzerner in 6 Pflichtspielen bereits erzielt. Besonders kaltblütig zeigen sich die beiden Stürmer Thibault Klidjé und Lars Villiger. Diese netzten in Meisterschaft und Cup bereits je fünf Mal ein, was Frick als ehemaligen Stürmer ein Strahlen ins Gesicht zaubert: «Es freut mich, dass wir zu Beginn der Saison bereits so viele Stürmertore erzielt haben. Thibault hat einen sehr guten Lauf. Und auch Lars Villiger trifft.»
Verletzungshexe meint es (bisher) gut mit dem FCL
Erfreulich kommt hinzu, dass sich am vergangenen Wochenende erstmals auch der neuverpflichtete Stürmer Sinan Karweina in die Torschützenliste eintragen konnte. Er traf gegen Winterthur zum 3:0-Schlussstand, nachdem er in den vorherigen Partien bereits zwei Treffer vorbereitet hatte. «Es war absehbar und ist absolut verdient, dass er jetzt getroffen hat», meint Frick.
Der FC Luzern ist also gerüstet für den Spitzenkampf gegen Zürich. Nicht zuletzt, weil der Trainer personell praktisch aus dem Vollen schöpfen kann. Es fehlen einzig die Langzeitverletzten Sofyan Chader und Ismajl Beka. Nicky Beloko, der Anfang Woche noch mit Problemen zu kämpfen hatte, konnte seit Mittwoch normal trainieren und wird laut Frick spielen können.
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