«Werde mich zurückkämpfen»: Sven Schurtenberger denkt nicht ans Karriereende
Quelle: Tele 1 / Leandra Ferrario / CH Media Video Unit / Ramona Dosch-De Cesaris
Der 33-jährige Spitzenschwinger humpelt über den Vorplatz des Bauernhofes seiner Eltern in Nottwil. Seit Montag ist die Diagnose nach einem MRI bestätigt: Das vordere Kreuzband am rechten Knie ist gerissen. Eine Operation ist unumgänglich. «Momentan ist es hart», sagt der dreifache Eidgenosse im Gespräch mit PilatusToday und Tele 1.
Er sei nicht der Typ, der gerne rumsitze und die Füsse hochhalte: «Das fällt mir besonders schwer. Ich liebe es, Sport zu treiben und mich zu bewegen.» Es ist die erste grosse Verletzung für Schurtenberger – das ganze Prozedere also neu für den 190 Zentimeter grossen Mann.
Operation bereits am Donnerstag
Die Operation ist bereits schon morgen, Donnerstag. «Ich will möglichst schnell wieder in meinen normalen Alltag zurückkehren können. Daher habe ich mich auch dafür entschieden, die Operation möglichst schnell zu machen», erklärt Schurtenberger. Bis am Samstag sei er dann im Spital, am Montag will er bereits zum Athletiktrainer, um den Körper langsam wieder zu bewegen.
Das Wichtigste sei nun, wieder gesund zu werden. «Die Operation und der Heilungsprozess müssen reibungslos über die Bühne und mein Körper muss mitspielen.» Er mache sich aber keinen Druck und möchte nichts überstürzen.
Karriereende nicht in Sicht
Und doch hat er ambitionierte Pläne: Ab Februar will er wieder im Sägemehl stehen und das Athletiktraining dann so richtig beginnen. «Damit ich möglichst schnell wieder das Gefühl für das Sägemehl bekomme. Dann schauen wir, wie schnell ich wieder in die Zwilchhosen steigen kann.»
Spekulationen über ein Karriereende schlägt er sogleich in den Wind. Das nächste Ziel: Die Teilnahme am Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest in Mollis nächstes Jahr. «Klar muss ich alles geben und mich sputen, um dann wirklich am ESAF dabei sein zu können. Aber ich werde mich zurückkämpfen», sagt Schurtenberger bestimmt.
Form während der Saison hat gepasst
«Ich habe auch mit 33 Jahren immer noch eine riesen Freude am Schwingen, gehe gerne in die Trainings.» Gerade auch in Appenzell am Jubiläumsschwingfest habe er vor der Verletzung im vierten Gang zeigen können, dass er mit den Besten noch mithalten kann. «Ich konnte schon lange nicht mehr so konstant schwingen wie am Sonntag. Daher war es für mich noch bitterer, verletzt nach Hause zu gehen.»
Ein Blick auf seine Saisonbilanz bestätigt die gute Form des Buttisholzers. Fünf Kränze hat er sich gesichert und am Ob-und Nidwaldner Kantonalen in Lungern stand er mit Schwingerkönig Joel Wicki im Schlussgang.
Gesamthaft neun Kranzfestsiege, 76 Kränze, davon drei eidgenössische, hat Schurtenberger bereits. Ob ein vierter eidgenössische Kranz dazukommt, wird sich zeigen. «Ich nehme jetzt einfach alles Schritt für Schritt und gebe sicher nicht auf.»