Grüne und Mitte kämpfen um das Ressort Bildung
Die FDP-Bildungsvorsteherin tritt zurück und gleich zwei Frauen rangeln sich um das Amt: Judith Studer und Esther Schönberger wollen beide in den Stadtrat und das Amt von Heidi Schilliger übernehmen.
Beide kennen den Bildungsbereich
Judith Studer (48) wohnt seit vielen Jahren in Sursee, ist Dozentin an der PH Luzern, Schulleiterin und Lehrperson. Zudem ist die Grüne Stadtratskandidatin Mitglied der Bürgerrechtskommission und in Sursee gut vernetzt. Politische Erfahrung hat sie jedoch keine. An dieser fehlt es ihrer Konkurrentin wahrlich nicht: Esther Schönberger politisierte während 12 Jahren im Kantonsrat und kandidierte im letzten Herbst auch für den Nationalrat. Die 61-Jährige ist Rektorin der Berufsfachschule KV Luzern.
Beide Kandidatinnen kennen den Bildungsbereich also. Esther Schönberger wird von einem überparteilichen Komitee – bestehend aus Mitte, FDP und dem Gewerbeverein – unterstützt. Für Judith Studer spricht hingegen die Verankerung in ihrer Heimatgemeinde. Die dreifache Mutter hat früher auch in Sursee unterrichtet. Sie wäre die erste Grüne Stadträtin in Sursee.
SVP und FDP nicht (mehr) vertreten
Nach dem Rücktritt der Bildungsvorsteherin gibt die Surseer FDP also einen ihrer Stadtratssitze kampflos ab. Und die SVP tritt bei den Stadtratswahlen gar nicht erst an. So sind denn auch Stimmen zu hören, dass mit einer Wahl von Judith Studer das rechte Parteienspektrum im bürgerlichen Sursee zu kurz käme. Immerhin: Die Mitte stellt mit Gemeindepräsidentin Sabine Beck-Pflugshaupt und Bauvorsteher Romeo Venetz bereits zwei Mitglieder in der Exekutive. Beide dürften wiedergewählt werden. Gleiches gilt für den FDP-Vertreter Urs Koch. Der Finanzvorsteher ist erst seit 2023 im Amt.
Einem ruhigen Wahlsonntag kann Yvonne Zemp Baumgartner entgegenblicken. Sie dürfte den SP-Sitz der zurücktretenden Sozialvorsteherin Jolanda Achermann Sen verteidigen.
Wird ein Parlament eingeführt?
Seit einiger Zeit diskutiert man in Sursee über die Einführung eines Parlaments. Am 9. Juni entscheiden die Stimmberechtigten an der Urne darüber, ob ein Einwohnerrat die jetzige Gemeindeversammlung ablösen soll. Der Stadtrat und die wählerstärkste Partei, die Mitte, sind dagegen.
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