«Schlechtester Start ins Erwerbsleben»: Luzernerin verliert Lehrstelle vor Antritt
Quelle: Tele 1
«Kurz vor dem Mittag kam die Hiobsbotschaft», sagt Roland Kunz am Tag nach dem Esprit-Konkurs. Damit war klar: Seine Tochter, die im Sommer ihre Lehre beim Modegeschäft starten wollte, ist ihre Lehrstelle wieder los. Erst im Januar wurde der Lehrvertrag unterschrieben.
Für Giuseppe Reo von der Gewerkschaft Unia Zentralschweiz ein unverständliches Vorgehen: «Bei einem Schuldenberg von 12 Millionen Franken in der Schweiz hätte man den Konkurs kommen sehen müssen. Dass in diesem Moment keine Gespräche gesucht wurden, ist für mich nicht nachvollziehbar.»
«Es ist ein Hohn»
Aber nicht nur das: Reo erklärt, dass die Arbeitnehmenden in einem solchen Fall ein Konsultationsverfahren zu Gute hätten. «Es ist ein Hohn, dass sich eine internationale Firma nicht an die gesetzlichen Vorgaben hält», so der Gewerkschafter.

Du willst keine News mehr verpassen? Hol dir die Today-App.
Für die Familie Kunz ist eine Welt zusammengebrochen. «Wir fragen uns, wie es nun weiter geht», sagt der Vater. Für die Tochter sei dies definitiv der denkbar schlechteste Start ins Erwerbsleben. Esprit habe der Familie jedoch zugesichert, ein Empfehlungsschreiben zu formulieren, welches der Tochter bei der Suche einer neuen Lehrstelle helfen soll.
Positiver Blick in die Zukunft
Trotz vieler offenen Fragen der Familie ist Reo von der Unia zuversichtlich: «Mit dem aktuellen Fachkräftemangel sollte eine Anschlusslösung im Detailhandel möglich sein.» Trotzdem empfiehlt Giuseppe Reo den Betroffenen, sich bei Lehrlingsämtern oder auch den Gewerkschaften zu melden: «Mit professioneller Hilfe kann einem schnell geholfen werden, insbesondere die Lehrlingsämter wissen, wie mit einer solchen Situation umzugehen.»