Vernetzt: Google Fotos - Fluch und Segen
Google macht uns ein Angebot. Es speichert mit dem neuen Dienst Google Fotos unsere Bilder und Videos ein Leben lang gratis. Google ordnet die Fotos ausserdem nach Orten, gruppiert sie nach abgebildeten Personen, Datum und Wichtigkeit. Kaum ist man von der Städtereise zurück, hat Google automatisch auch schon einen Highlights-Film mit den besten Momenten der Reise bereit. Man kann seine Fotos sogar nach abgebildeten Orten, Gegenständen oder Personen durchsuchen, ohne vorher alles feinsäuberlich taggen zu müssen. Das macht die Google Bilderanalyse vollautomatisch. Gespeichert werden die Fotos mit maximal 16 Megapixel und Videos in 1080p, was für den Grossteil der Nutzer ausreichen sollte. Will man seine Original-RAW-Dateien, höher auflösende Fotos oder 4K Videos speichern, muss man Speicherplatz hinzukaufen. 1 TB kosten aktuell knapp 10 Franken pro Monat.
Bezahlt wird das Angebot mit den Daten der Benützer: Google weiss dadurch, welche Kleider man gerne trägt, wo man unterwegs ist und wer die besten Freunde sind. Das sind wertvolle Informationen, welche das onehin schon beängstigend detaillierte Wissen von Google erweitern. Und Google teilt dieses Wissen im Bedarfsfall auch mit dem einen oder anderen Geheimdienst, wie wir seit den Enthüllungen von Edward Snowden rund um das Prism-Programm wissen. Andererseits muss Google zugute gehalten werden, dass der Konzern zumindest bis anhin noch keine gravierenden Sicherheitsprobleme hatte.
Ob man das Angebot von Google schlussendlich nutzen will oder nicht, muss also jede/r für sich entscheiden. Wer seine Fotos lieber privat hält, speichert sie besser auf einem Notebook ohne Internetzugang.
Google Fotos gibt es für Android, iOS oder er kann übers Web genutzt werden.