Post-Mitarbeitende klagen über Bedingungen und neue App
«Was in der Zustellbasis Rothenburg abgeht, ist absolut jenseits von menschlichen und sozialen Arbeitsbedingungen.» So steht es in einem anonymen Schreiben, welches die «Luzerner Zeitung» erreichte. Recherchen der Zeitung ergeben, dass auch andere Mitarbeitende unzufrieden sind. Mit Name habe sich aber niemand öffentlich dazu äussern wollen.
Druck durch Onlinehandel?
Ein langjähriger Mitarbeitender moniert, dass sich der Stress durch den zunehmenden Onlinehandel in den letzten Jahren verstärkte. So müssten nicht wie früher täglich 270, sondern 370 Päckli verteilt werden. Auch der Gewerkschaft Syndicom wurden im Verteilgebiet des Logistikzentrums Rothenburg hohe Arbeitsbelastung gemeldet. Es gebe «sehr lange Touren und Arbeitstage».
Laufrouten-App sorge für rauchende Köpfe
Ein weiterer Grund für den durch mehrere Angestellte geäusserte Unmut: eine kürzlich eingeführte App. Die Handy-Anwendung «DyLa» soll die optimale Reihenfolge der Verteilroute vorgeben. Es zeigt den Paketboten und Pöstlerinnen welcher Briefkasten wann beliefert werden soll. Mitarbeitende kritisieren, dass das System vom Verkehr in der Stadt Luzern überfordert sei. Ausserdem mache die App auch Vorschläge zur Pausenplanung.
Post erkennt «leichte Tendenz» zu mehr Kündigungen
Die Post gibt auf Anfrage der «Luzerner Zeitung» zu, dass es in Rothenburg zu leicht mehr Kündigungen gekommen sei. Diese seien aber individueller und vielfältiger Natur gewesen. Auch die Kritik an der neuen App weist die Post zurück. Die Einführung sei im Austausch mit den Angestellten passiert.
Dank der App seien die Botinnen und Boten mit der Zeit schneller unterwegs und würden unter weniger Stress leiden.
(lma)
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