Saisonabos des FCL gehen weg wie warme Weggli
Die verkorkste vergangene Saison war noch nicht einmal zu Ende, da verkündete der FCL bereits eine Hiobsbotschaft im Hinblick auf die neue Spielzeit: Die Preise für Saisonkarten und Einzeltickets werden auf die Saison 2024/2025 erhöht. Insgesamt beträgt der Preisaufschlag 7,5 Prozent.
So muss beispielsweise ein Erwachsener für ein Stehplatz-Abo in der Luzerner Fankurve hinter dem Tor (Sektor B2/B3) neu 335 Franken bezahlen. Bisher gab es diesen Platz für 310 Franken. Ein Sitzplatz-Abo auf der Gegentribüne C1-C5 kostet neu 750 Franken (bisher: 695 Franken).
In den sozialen Medien sorgte die Preiserhöhung teils für heftige Kritik. So waren unter anderem Kommentare wie «Brauchen sie das zusätzliche Geld, um sich schlechte Verstärkungen zu kaufen?» oder «Wurden die Löhne für Wolf und Meyer angehoben? Normal kann man doch Grümpelturniere gratis besuchen» zu lesen.
Gute Verkaufszahlen bei Abo Card
Nun, knapp zwei Monate nach der angekündigten Preiserhöhung, zeigt sich: Es ist alles halb so wild. Der Aufschrei war grösser als die Folgen, die FCL-Fans lassen sich durch die teureren Saisonkarten nicht abschrecken. Im Gegenteil: Sie kaufen oder erneuern ihre Abo Card, als gäbe es kein Morgen.
Stand Freitagvormittag hat der FC Luzern bereits fast 5000 Saisonabonnements verkauft. Dies sind 10 Prozent mehr als zum gleichen Zeitpunkt vor einem Jahr, wie der Medienverantwortliche des FCL, Markus Krienbühl, auf Anfrage bestätigt: «Das ist eine gute Zahl, wir sind sehr zufrieden. Vor allem wenn man bedenkt, dass wir bereits im vergangenen Jahr einen riesigen Sprung beim Verkauf der Saisonabos gemacht haben.»
Vergangene Saison wurden insgesamt gut 6500 Abo Cards abgesetzt. Beliebt sind auch in diesem Jahr wieder der Heimsektor hinter dem Tor, die Gegentribüne und der Familiensektor.
Preisaufschlag schlägt kaum zu Buche
Dass sich die Preiserhöhung bisher nicht auf die Verkaufszahlen ausgewirkt hat, führt Krienbühl unter anderem auf die offene Kommunikation seitens Verein zurück: «Es gibt klare Gründe für die Preiserhöhung. Wir haben ein Heimspiel mehr, zudem müssen wir einen leichten Teuerungsausgleich weitergeben. Wir glauben, die Fans verstehen, wieso die Preisanpassung nötig war.»
Auch die sportlich enttäuschende vergangene Saison mit dem frühen Cup-Out und dem Verpassen der Championship Group schreckt die Fans offenbar nicht davor ab, ihren Lieblingsverein in der neuen Spielzeit wieder live im Stadion anzufeuern. «Es zeigt, dass es dem FCL-Fan um den Klub und nicht nur um Erfolg oder Misserfolg geht. Genau das macht einen Fan aus. Man will den Verein immer unterstützen.»
Ist gar ein neuer Saisonabo-Rekord möglich?
Wenn bereits jetzt zehn Prozent mehr Saisonabonnements verkauft wurden als zum Zeitpunkt vor einem Jahr, stellt sich die Frage: Liegt in dieser Saison womöglich gar ein neuer Rekord in der Luft? «Natürlich hoffen wir, dass bis zum Saisonstart noch eine schöne Zahl dazukommt. Die Zahl aus dem letzten Jahr möchten wir sicher wieder erreichen», gibt sich FCL-Sprecher Markus Krienbühl hoffnungsvoll.
Einen allfälligen Last-Minute-Boost beim Saisonabo-Verkauf durch einen möglichen Top-Transfer hält Krienbühl jedoch für eher unwahrscheinlich. «Fans kommen nicht wegen bestimmten Spielern ins Stadion, sondern wegen des Vereins und der tollen Stimmung in der Swissporarena.» Dies habe auch die Vergangenheit gezeigt, als man unter anderem Spieler wie Holger Badstuber, Christian Gentner oder Max Meyer verpflichten konnte. Diese Transfers hätten zu keinem spürbaren Anstieg der Saisonabo-Verkäufe geführt.
Erster Härtetest bereits am Wochenende
Möglicher Top-Transfer hin oder her: Klar ist bereits jetzt, dass der FCL auch in der neuen Saison wieder auf die Unterstützung zahlreicher Fans zählen kann. Das erste Heimspiel steht am 21. Juli 2024 gegen Cupsieger Servette auf dem Programm. Das erste von insgesamt vier Testspielen bestreiten die Luzerner bereits am kommenden Samstag in Horw gegen den SCR Altach.
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