Zentralschweiz
Luzern

FC Luzern vor Saisonstart: Vorfreude ja, aber auch Fragezeichen

Viele Fragezeichen

Keine Saisonziele und offene Captain-Frage: Quo vadis FCL?

Daniel Schmuki, 19. Juli 2024, 18:57 Uhr
Am Sonntag startet der FC Luzern in die neue Super League-Saison. Zwei Tage vor dem ersten Meisterschaftsspiel sind jedoch weiterhin viele Fragen offen. Die Captain-Frage ist nach wie vor nicht öffentlich geklärt, und auch betreffend Saisonzielen geben sich die Verantwortlichen bedeckt.

Ein Platz in den «Top 6» und Cupsieger: Diese Saisonziele haben die FCL-Protagonisten vor ziemlich genau einem Jahr herausgegeben. Und auch in den Jahren davor wurde in der Regel stets verraten, wie die Zielsetzung für die neue Spielzeit aussieht.

FCL-Sportchef Remo Meyer freut sich auf die neue Saison. (Archivbild)

© Luzerner Zeitung/Patrick Hürlimann

Nicht so 2024. Weder Trainer Mario Frick noch Sportchef Remo Meyer wollen sich auf die Äste rauslassen und zu konkreten Saisonzielen äussern. «Wir geben keine fixe Rangierung als Ziel heraus, sondern wollen die ersten 18 Runden abwarten», meint etwa Frick. Und Sportchef Meyer sagt: «Im Fokus steht der Saisonstart.»

Demut gefragt

Ganz neue Töne also beim FCL. Doch wieso? War es ein Fehler, dass man vergangene Saison so klare Ziele formuliert hatte, diese letztlich aber beide teils kläglich verpasste? «Nein», sagt Sportchef Remo Meyer bestimmt. «Letzte Saison waren wir überzeugt, dass wir die Ziele hätten erreichen müssen. Deshalb waren sie auch nicht falsch.»

Doch im Hinblick auf die neue Saison hätte es im Kader grosse Veränderungen gegeben. Wichtige Spieler wie Captain Ardon Jashari, Max Meyer oder Denis Simani haben den Verein verlassen, zudem sei das Team nochmals jünger geworden. «Deshalb müssen wir etwas demütiger sein. Bereits zu weit nach vorne schauen wäre der falsche Ansatz», so Meyer.

Druck vom Team nehmen?

Ein weiterer Grund für die zurückhaltende Zielsetzung könnte sein, dass man das junge Team nicht zusätzlich unter Druck setzen möchte und die Erwartungen so automatisch etwas nach unten schraubt. Denn die vergangene Saison zeigte exemplarisch, dass die Schweizer Liga extrem ausgeglichen ist. Bis der Strich definitiv gezogen wurde, kämpften noch mehrere Mannschaften um einen Platz in den «Top 6», darunter auch der FCL.

Mario Frick kann noch nicht abschätzen, was er von der neuen Mannschaft erwarten kann. Vom Teamgeist ist er aber bereits jetzt begeistert.

© PilatusToday

«Wir haben ganz klar Substanz verloren», gibt denn auch Mario Frick offen zu. «Deshalb wissen wir aktuell nicht, wo wir stehen.» Die Neuzugänge seien gut, doch es brauche Zeit. «Die ersten Spiele werden zeigen, wie gut wir die Abgänge kompensieren können. Aber ich habe ein gutes Gefühl!»

Da ist er also wieder, der Optimismus und die Zuversicht des Luzerner Trainers. Dies unterstreicht auch seine Aussage, dass ihm in der Vorbereitung der Zusammenhalt des Teams «besonders gut gefallen» habe. Er ist laut Frick besser als noch vor einem Jahr, was sicher kein schlechtes Zeichen ist.

Captain-Frage wird erst am Wochenende beantwortet

Doch eine Frage bleibt: Wer führt den FCL in der neuen Saison als Captain aufs Feld? Dies wollte Frick auch kurz vor dem Saisonstart noch nicht verraten. Der Entscheid sei zwar bereits gefallen, doch das Team werde erst am Samstag informiert. Entsprechend müssten sich die Fans bis Sonntag gedulden, ehe sie den neuen Luzerner Captain sehen.

Einen Hinweis darauf, auf wen die Wahl fallen könnte, geben die vier Testspiele: Einmal lief der bisherige Vize-Captain Pius Dorn mit der Binde auf, einmal Verteidiger Luca Jaquez und zweimal Offensivakteur Jakub Kadak. Ein weiterer möglicher Kandidat für das Captain-Amt dürfte aber auch Eigengewächs Stefan Knezevic sein, der vergangene Woche zum FCL zurückgekehrt ist.

Quelle: PilatusToday / Shana Meister

Unabhängig davon, wer den FCL in der neuen Spielzeit mit der Binde aufs Feld führen wird: Die Luzerner stehen vor einer wegweisenden Saison. Schlagen die neuen Spieler ein, kann durchaus mit einem Platz in den «Top 6» gerechnet werden. Stellen sich Karweina, Stankovic und Co. jedoch als Fehleinkäufe heraus, dürften schwierige Monate auf die Luzerner zukommen.

Scan den QR-Code

Du willst keine News mehr verpassen? Hol dir die Today-App.

Quelle: PilatusToday
veröffentlicht: 19. Juli 2024 18:57
aktualisiert: 19. Juli 2024 18:57